Experte warnt vor Abo-Ärger bei Kinder-Handys
«Eltern bezahlen häufig mehrere Hundert Franken zu viel»

Kinder wollen irgendwann ein Handy. Und dann beginnt der grosse Preisvergleich. Der ist auch nötig. Laut einem Vergleichsportal können spezielle Kinder-Angebote mehr als dreimal so teuer sein wie reguläre Tarife.
Publiziert: 05.08.2020 um 12:43 Uhr

Früher oder später kommt die Frage an die Eltern: «Darf ich ein Handy?» Und kurz darauf die Kostenfrage. Die Telefone sind teuer. Die Tarife können es aber auch sein!

Der Vergleich lohnt sich: Laut einer neuen Studie des Online-Vergleichsdienstes Moneyland variieren die Preise extrem. «Eltern bezahlen häufig mehrere Hundert Franken zu viel», sagt der Telekom-Experte Ralf Beyeler von Moneyland.

Im Notfall erreichbar oder Dauer-Surfer?

Wer ein Handy für sein Kind sucht, sollte festlegen, was das Kind braucht. Die Studie des Vergleichportals untersucht drei Nutzer-Typen: ein Handy für den Notfall, so dass das Kind erreichbar ist. Ein Smartphone mit der Option im Netz zu surfen und eines für ein Kind, welches das Handy viel benutzt – am Telefon und übers Netz.

Kinder wollen ein Handy. Da kommen die meisten Eltern nicht drumherum.
Foto: Getty Images
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Das günstigste Angebot gibt es für Handys, die nur für den Notfall gedacht sind. Das Kind kann nicht ins Internet und ist nur telefonisch oder per SMS erreichbar. Die Eltern kaufen hier nur Prepaid-Karten.

Kinder-Angebote sind oft teurer als normale Tarife

Aldi Suisse Mobile ist bei dem Ausgangsszenario am günstigsten. Das Abo kostet knapp fünf Franken pro Monat oder 52.40 Franken im ersten Jahr laut Moneyland. Praktisch gleich teuer ist Coop Mobile mit 52.80 Franken im ersten Jahr. Auf dem dritten Platz folgt Lidl Connect. Beyerle ist bei seiner Berechnung davon ausgegangen, dass das Kind acht Anrufe für eine Dauer von zwei Minuten im Monat führt und 15 SMS verschickt.

Viel teurer sind hier die «Grossen» wie Salt mit 68.40 Franken, Swisscom 82.70 Franken und Sunrise mit 93.50 Franken.

Pikantes Detail: Angebote, die sich speziell an Kinder und Jugendliche richten, sind teurer als die regulären Tarife: Für das Kids-Abo zahlt der Kunde 116.90 Franken bei Sunrise und 174.50 Franken bei Swisscom.

Beyeler rät zu Prepaid-Angeboten: «Der grosse Vorteil bei Prepaid-Angeboten ist, dass die Kinder lernen, mit Geld umzugehen.»

Die grossen Anbieter haben auch die grossen Preise

Wenn das Kind ein Smartphone erhält und ab und zu auch im Internet surfen will, greifen die meisten Eltern am besten zu einem Abo. Hier geht Beyerle von folgendem Nutzerprofil aus: Zwei Gigabyte Daten und wenig Telefonie.

Wer ein normales Abo will, ist auch bei Aldi Suisse gut bedient. Hier kostet das Abo 185,60 Franken im ersten Jahr. Noch günstigster ist Mucho Mobile mit 147,20 Franken. Bei UPC kostet das Abo im Rahmen einer Aktion 228 Franken – auch nur im ersten Jahr.

Die drei grossen Anbieter sind auch hier viel teurer: Das günstigste Angebot ist von Sunrise und kostet 296,90 Franken. Teurer ist Swisscom mit 331,70 Franken und Salt mit 358,40 Franken. Das Kinderangebot «inOne prepaid Kombipaket kids» von Swisscom kostet sogar 403,70 Franken im ersten Jahr.

Für Intensiv-Nutzer ist eine Flatrate das Beste

Für Dauer-Surfer unterwegs lohnt sich ein Aktions-Angebot auch im Abo. Die Swisscom Billigmarke Wingo bietet derzeit eine Jahres-Flatrate für 280 Franken an. Das günstigste Angebot zum Normalpreis ist ein Prepaid-Produkt von Sunrise und kostet 479,90 Franken im ersten Jahr.

Wichtig zu beachten: Die Angebote gelten teilweise nur für ein Jahr und werden dann teurer. Bei Quickline beispielsweise zahlen Kunden im ersten Jahr zwar nur 54,40 Franken. Im zweiten Jahr sind die Kosten mit 554,40 Franken aber rund zehnmal so hoch gemäss Moneyland-Auswertung. (vnf)

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