Vernissage des Buches «Ringen um Ringier»
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Der digitale Wandel:Vernissage des Buches «Ringen um Ringier»

Ex-BLICK-Chef René Lüchinger legt Buch über den digitalen Umbau von Ringier vor
Vorhang auf für einen Verlagskrimi

René Lüchinger, ehemaliger BLICK-Chefredaktor, zeichnet den Wandel des grössten Schweizer Medienkonzerns nach. Gestern wurde sein Buch «Ringen um Ringier. Über die Kunst der Digitalisierung in einem Schweizer Medienkonzern» im Opernhaus Zürich vorgestellt.
Publiziert: 06.05.2019 um 22:57 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2019 um 08:56 Uhr
Der ehemalige Generaldirektor der SRG, Roger de Weck, liest aus «Ringen um Ringier» vor.
Foto: THOMAS LUETHI
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Sven Zaugg, Flavia Schlittler, Fotos: Philippe Rossier und Tom Lüthi

Vom klassischen Zeitschriftengeschäft zum digitalen Medienkonzern mit über 7300 Angestellten in 19 Ländern – das Tempo, das Ringier in der jüngsten Phase seiner 185-jährigen Geschichte anschlägt, ist atemberaubend. Der ehemalige BLICK-Chefredaktor René Lüchinger hat den Wandel des grössten Schweizer Medienunternehmens in einer 320 Seiten starken Tour d’Horizon minutiös nachgezeichnet. 

Gestern wurde sein mit Kunstwerken aus der Sammlung Ringier illustriertes Buch «Ringen um Ringier» im Zürcher Opernhaus vorgestellt. 350 geladene Gäste aus Politik, Medien, Sport und Kultur lauschten über die «Kunst der Digitalisierung» – so der Untertitel des Werks – beim Schweizer Medienkonzern. «Ich bin tief beeindruckt», sagte der ehemalige deutsche Bundesminister Philipp Rösler. «Ringier ist ein Vorbild in der Transformation eines klassischen Verlags zu einem digitalen Top-Unternehmen.»

«Eine filmreife Geschichte»

Lüchinger erhielt während rund eineinhalb Jahren unbeschränkten Zugang zum Haus Ringier. «Man gewährte mir Einsicht in alle relevanten Dokumente und Protokolle – von der Geschäftsleitung über den Verwaltungsrat bis hin zu Verträgen, Notizen und Strategie-Skizzen.» Sein Fazit: «Ich bewundere den Mut, den Ringier hatte, in digitale Plattformen zu investieren, ohne sicher zu sein, ob es funktioniert.» 

Ex-SRG-Generaldirektor Roger de Weck lobte die Unerschrockenheit des Konzerns: «Praktisch alle Medienhäuser haben die Globalisierung als Gefahr wahrgenommen. Ringier hat sie als Chance begriffen.» Neben ihm lasen auch Urs Rohner, Präsident des Verwaltungsrats der Credit Suisse, sowie der deutsche Altbundeskanzler und Ringier-Berater Gerhard Schröder live auf der Opernhausbühne Passagen aus dem Buch vor.

«Ich habe viel gelernt durch den Krimi, den René Lüchinger geschrieben hat», sagte «Ringen um Ringier»-Verleger Gerhard Steidl. «Es ist eine unglaubliche, filmreife Geschichte. Ich würde sofort das Manuskript kaufen und es verfilmen.» Werber Frank Bodin brachte es auf den Punkt: «Es gibt Schweizer Schokolade, Schweizer Uhren und Ringier.»

Der Wandel geht weiter

Das Buch zeige, wie radikal sich die Medienindustrie durch die Digitalisierung in nur einem Jahrzehnt verändert hat, sagte Ringier-CEO Marc Walder. «Das Unternehmen Ringier hat in den vergangenen zwölf Jahren einen tiefgreifenden Transformationsprozess vollzogen. Rund zwei Milliarden Schweizer Franken wurden investiert.» Für UBS-Chef Sergio Ermotti hat «die Internationalisierung von Ringier dazu beigetragen, dass der Konzern heute zur Spitze gehört». 

Dabei steht Ringier heute solide auf drei Pfeilern: Information, Unterhaltung und Dienstleistungen. Zwei Drittel des Umsatzes werden im digitalen Bereich erzielt. Und der Wandel geht weiter: Digitales Fernsehen soll ab dem kommenden Jahr die Blick-Gruppe stärken. «Mit dem Projekt Blick TV plant die Blick-Gruppe, den Bewegtbild-Anteil auf ihren Plattformen substanziell auszubauen», so Christian Dorer, Chefredaktor der Blick-Gruppe.

Etienne Jornod, Verwaltungsratspräsident der NZZ, zeigte sich tief beeindruckt davon, dass Ringer sich modernisieren konnte und gleichzeitig ein klassisches Schweizer Familienunternehmen geblieben ist. Für Verleger und Verwaltungsratspräsident Michael Ringier ist der Wandel «spannend und aufregend» zugleich: «Die Beschleunigung der Transformation unseres Hauses war dringend nötig. Und geht nie zu Ende.»

Buch zum Wandel

«Ringen um Ringier. Über die Kunst der Digitalisierung in einem Schweizer Medienkonzern» lautet der Titel eines neuen Buches, das den Wandel des traditionsreichen Ringier-Verlags – zu dem der BLICK gehört – zum  digitalen und diversifizierten Medienunternehmen nachzeichnet.

Der ehemalige BLICK-Chefredaktor René Lüchinger (60) beschreibt diese Transformation erstmals in all ihren Facetten und unter Einbezug interner Dokumente, Protokolle und zahlreicher Gespräche. Illustriert ist das im deutschen Steidl-Verlag erschienene Buch mit Kunstwerken aus der Sammlung Ringier. BLICK druckt diese Woche Auszüge aus dem 320-Seiten-Buch.

«Ringen um Ringier. Über die Kunst der Digitalisierung in einem Schweizer Medienkonzern» lautet der Titel eines neuen Buches, das den Wandel des traditionsreichen Ringier-Verlags – zu dem der BLICK gehört – zum  digitalen und diversifizierten Medienunternehmen nachzeichnet.

Der ehemalige BLICK-Chefredaktor René Lüchinger (60) beschreibt diese Transformation erstmals in all ihren Facetten und unter Einbezug interner Dokumente, Protokolle und zahlreicher Gespräche. Illustriert ist das im deutschen Steidl-Verlag erschienene Buch mit Kunstwerken aus der Sammlung Ringier. BLICK druckt diese Woche Auszüge aus dem 320-Seiten-Buch.

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Lesen Sie morgen: Vorabdruck aus dem Buch «Ringen um Ringier»

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