Erschüttert über CS-Verlust
«Ein Fass ohne Boden» – «Eine klare Enttäuschung»

Die Credit Suisse unter CEO Thomas Gottstein kommt nicht aus den Negativschlagzeilen heraus: Nach einem dicken Minus von 1,6 Milliarden im letzten Jahr kündigt die Bank auch für das erste Quartal 2022 einen Verlust an. Die Analysten sind enttäuscht.
Publiziert: 20.04.2022 um 19:34 Uhr
Martin Schmidt

Die Credit Suisse mit CEO Thomas Gottstein (58) hat schon wieder schlechte Neuigkeiten und erwischte die Analysten am Mittwoch auf dem falschen Fuss. «Die Ankündigung einer Erhöhung der Rückstellungen für Rechtsstreitigkeiten im Umfang von 600 Millionen Franken hatten wir so nicht auf dem Radar», sagt etwa Christian Schmidiger, Analyst bei der Zürcher Kantonalbank (ZKB), zu Blick. Deswegen erwartet die CS fürs erste Quartal 2022 erneut einen Verlust.

Gottstein führt die Credit Suisse seit mehr als zwei Jahren. Ihm gelang es bislang noch nicht richtig, die Schweizer Grossbank in ruhigere Gewässer zu navigieren. Mit der neusten Bekanntgabe erhöhen sich die Rückstellungen fürs Frühjahr auf 700 Millionen Franken.

Analysten hadern mit Gottsteins CS

Doch damit nicht genug: Negative Auswirkungen des Ukraine-Kriegs belasten die CS mit weiteren 200 Millionen Franken. Zudem muss die Bank für ihre Anteile an der Fondsvertriebsplattform Allfunds Wertberichtigungen von 350 Millionen Franken vornehmen.

Die Credit Suisse mit CEO Thomas Gottstein muss erneut einen Quartalsverlust vermelden.
Foto: keystone-sda.ch
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Dabei hatte CS-CEO Thomas Gottstein jüngst noch von einem guten Start ins Jahr gesprochen. «Ein weiterer Quartalsverlust ist eine klare Enttäuschung», sagt Andreas Venditti von der Bank Vontobel dazu.

Die schlechten Nachrichten wurden von den Aktionären abgestraft: Die CS-Aktie sackte am Mittwoch um knapp 1,5 Prozent auf 7.17 Franken ab.

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«Ein Fass ohne Boden»

Timo Dums bezweifelt, dass Gottsteins Aufräumarbeiten damit zu Ende sind. «Die Credit Suisse bleibt ein Fass ohne Boden», sagt der Analyst der deutschen DZ Bank.

Über die Höhe des Quartalsverlusts machte die CS noch keine Angaben. «Die Auflösungen der Rückstellungen von 170 Millionen Franken in Bezug auf Forderungen gegen Archegos sowie Immobiliengewinne von 160 Millionen Franken sollten den erwarteten Verlust für das erste Quartal etwas abfedern können», sagt ZKB-Analyst Christian Schmidiger.


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