Einkaufstempel verlieren Umsatz – nur das Zürcher Sihlcity glänzt
Die Flopping-Center

Schweizer Shoppingcenter haben es schwer. Viele sind in die Jahre gekommen. Der Onlinehandel macht ihnen zu schaffen. Es gibt aber positive Beispiele.
Publiziert: 09.05.2019 um 23:13 Uhr
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Aktualisiert: 10.05.2019 um 12:18 Uhr
Die Nummer eins in der Schweiz: Das Glattzentrum in Wallisellen ZH hat mit 598 Millionen Franken den grössten Umsatz.
Foto: PD
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Noé Waldmann und Patrik Berger

Der Online-Boom pflügt den stationären Handel um. Das gilt besonders für Warenhäuser wie Manor und die mittleren bis grossen Shoppingcenter schweizweit. Die neuen Zahlen des Marktforschungsinstituts GfK zeichnen für Letztere ein düsteres Bild: 2018 sind sowohl Umsatz als auch Ladenflächen der Einkaufstempel geschrumpft, um jeweils 0,9 Prozent. Während die Verkaufsflächen erstmals seit Jahren zurückgehen, sinken die Umsätze bereits das vierte Jahr in Folge.

Prominentestes Beispiel ist die Mall of Switzerland in Ebikon LU. Die noch junge Mall kämpft seit der Eröffnung im November 2017 mit leer stehenden Flächen. Immer wieder berichtete der BLICK von Problemen. Es gab bereits einen Führungswechsel.

Mit Peter Triner (60) übernahm ein Manager die Leitung, der noch nie ein Einkaufszentrum geführt hat. Kleiner Lichtblick: Jetzt sind lediglich noch 15 Prozent der Ladenfläche nicht belegt. Umsatzzahlen geben die Luzerner allerdings nicht bekannt.

Auch das Glattzentrum verliert

Das Glattzentrum im Wallisellen ZH, das umsatzstärkste Einkaufszentrum der Schweiz, dagegen schon. Es machte 598 Millionen Franken Umsatz (–0,5 Prozent) im letzten Jahr. Ein Minus von 2,4 Prozent vermeldet das Seedamm-Center in Pfäffikon SZ. 

Es gibt allerdings auch Shoppingcenter, die trotz der Krise zulegen. So verzeichnet das Sihlcity in Zürich ein Umsatzplus von 0,3 Prozent. «Das Sihlcity ist ein Überflieger», sagt Mirjam Müller-Glaser von GfK zu BLICK. «Es zeigt eindrücklich, wie man auch heute noch Erfolg haben kann.»

«Das ist ein guter Mix»

Auch Marcel Stoffel (55), Mitgründer des Shoppingcenter-Verbands, lobt das Konzept. «Das Sihlcity ist mehr als nur ein Ort für den Einkauf. So kann man vor dem Kino essen gehen und nach dem Film noch einkaufen. Das ist ein guter Mix. Das Angebot entspricht den Bedürfnissen der Kunden.»

Das Lob freut Sihlcity-Chefin Marianne Guldimann (52). Sie räumt aber ein, dass man auch schon Fehlentscheide getroffen habe. «Bei der Eröffnung hatten wir noch einen Nachtclub, der nicht ins Gesamtkonzept gepasst hat. Wichtig ist, dass man etwas versucht.»

Auslaufmodell Shopping-Center
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Arztpraxen statt leere Läden:Auslaufmodell Shopping-Center
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