Ehemaliger Finanzdirektor Serge Gaillard fordert
Postfinance soll eine richtige Bank werden!

Viele fürchten, dass mit dem Verschwinden der CS eine übermächtige UBS den Finanzplatz dominieren wird. Vor allem von Links kommt nun immer wieder die Forderung, die Postfinance zu einer richtigen Bank auszubauen.
Publiziert: 02.04.2023 um 11:42 Uhr
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Aktualisiert: 02.04.2023 um 11:44 Uhr

Der ehemalige Direktor der Eidgenössischen Finanzverwaltung Serge Gaillard (68) hat volle Rechte für die Postfinance gefordert. Die Bank soll Kredite und Hypothekarkredite vergeben dürfen, sagte er im Interview mit der «NZZ am Sonntag».

«Was wir heute haben, ist ein Politikversagen», sagte Gaillard im am Sonntag erschienen Interview. Die Postfinance müsse zurzeit den Zahlungsverkehr gewährleisten und sichere Konten anbieten. Dennoch dürfe sie ihr Geld nicht diversifiziert anlegen und der Schweizer Bevölkerung in Form von Hypotheken zur Verfügung stellen.

Mit der Zusammenlegung der UBS und Credit Suisse sei die Auswahl im Kreditgeschäft für Unternehmen zudem kleiner. «Da besteht die Gefahr, dass ausländische Banken in diesen Markt drängen», sagte er. Gaillard war bis Anfang 2021 Direktor der Finanzverwaltung des Bundes.

Serge Gaillard fordert den Ausbau der Postfinance zu einer vollwertigen Bank.
Foto: Keystone
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Staatliche Leitplanken für Boni

Bereits am Freitag forderte der Co-Präsident der SP Cédric Wermuth (37), dass die Postfinance zu einer KMU-Bank mit öffentlicher Staatsgarantie ausgebaut werden soll. Zudem schwebte ihm die Kontrolle von Finanzprodukten durch die Finanzmarktaufsicht Finma vor, wie Wermuth zu CH Media sagte.

Für Gaillard legitimiert eine staatliche Unterstützung auch die Regulierung des Bundes von Bonuszahlungen sowie der Entlöhnung des Verwaltungsrates und der obersten Bankenleitung. «Heute wäre die Gelegenheit, diese Frage für die Zukunft zu lösen, statt später rückwirkend wieder zu klagen», sagte er im Gespräch mit der «NZZ am Sonntag». (SDA/koh)

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