Effektiv auch gegen Corona-Mutanten
WHO erteilt Astrazeneca eine weltweite Not-Zulassung

Die Weltgesundheitsorganisation gibt dem Impfstoff von Astrazeneca weltweit grünes Licht. Damit sollen vor allem Menschen in ärmeren Ländern Zugang zu einer Impfung erhalten.
Publiziert: 16.02.2021 um 10:49 Uhr
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Aktualisiert: 22.02.2021 um 22:32 Uhr
Franziska Scheven

Damit die Armen endlich auch einen Impfstoff erhalten: Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) erteilt den Impfstoffen Astrazeneca und Covishield eine weltweite Not-Zulassung. Damit sollen Erwachsene ab 18 Jahren bis über 65 Jahre geimpft werden. Der Astrazeneca-Impfstoff wird für Indien und andere Märkte unter dem Namen Covishield von dem indischen Hersteller Serum Institute of India (SII) produziert.

Die Zulassung ist ein wichtiger Entscheid, damit gerade Menschen in ärmeren Ländern Zugang zu dem wichtigen Impfstoff erhalten. Bisher haben sich vor allem die westlichen und reicheren Länder dank ihrer höheren Zahlungskraft um Impfdosen und Zulassungen ein Wettrennen geliefert.

Impfstoff für die Armen

«Astrazeneca und SII werden nun mit Covax zusammenarbeiten, um die Impfung in der Welt zu verteilen, wobei die Mehrheit in Länder mit geringem bis mittleren Einkommen so schnell es geht geliefert werden sollen», heisst es in einer WHO-Medienmitteilung am Dienstag.

Die Impfstoffe Astrazeneca und Covishield erhalten von der Weltgesundheitsorganisation (WHO) eine weltweite Not-Zulassung.
Foto: keystone-sda.ch
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Das internationale Covax-Programm wurde von der WHO mit Unterstützung des Impfbündnisses Gavi ins Leben gerufen wurde. Es soll dabei helfen, einen gerechten Zugang zu Covid-19-Impfstoffen zu gewährleisten.

Impfstoff soll auch gegen Mutanten wirken

Die WHO empfiehlt die Verwendung der Impfstoffe vor allem in Ländern, wo die Südafrika-Variante grassiert. «Die heutige Zulassung kann nun mehrere Menschen auf der ganzen Welt schützen, inklusive Personen über 65 Jahre und in Ländern, wo unterschiedliche Varianten zirkulieren», sagt Astrazeneca-Chef Pascal Soriot (61) in der Mitteilung.

Der britisch-schwedische Pharmariese Astrazeneca hat den vektorbasierten Impfstoff zusammen mit der Universität Oxford entwickelt. Vektorbasiert bedeutet, dass sogenannte Vektorviren in menschlichen Immunzellen die Produktion von Antikörpern gegen das neuartige Coronavirus auslösen. Dieses Verfahren hat sich bereits bei einem Impfstoff gegen Ebola bewährt.

Für die Schweiz ändert die Zulassung nichts

Das Gesuch einer Zulassung wird in der Schweiz und in der EU aber weiterhin geprüft. In Grossbritannien wird seit Anfang Januar dank einer Notzulassung mit dem Impfstoff geimpft. Letztere gibt es in der Schweiz nicht.

Insgesamt hat die Schweiz von dem Impfstoff Astrazeneca bereits 5,3 Millionen Impfdosen bestellt. Das ist der bislang günstigste Impfstoff für knapp zwei Franken pro Piks. Auch Nebenwirkungen soll es kaum geben. Erste Auswertungen zeigen eine allgemein gute Verträglichkeit. Das bestätigt auch die WHO: «Wir sehen keine schlimmen Nebenwirkungen und keine Einweisungen ins Spital sogar weit über 14 Tage nach der zweiten Impfdosis», schreibt die Organisation in der Medienmitteilung.

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