Die wichtigsten Fragen zum Aus des A380
Warum ist der Riesenvogel so unbeliebt?

2021 läuft die Produktion des Airbus A380 aus. Erst vor neun Jahren feierte der Doppelstöcker Premiere in Kloten ZH. BLICK sagt Ihnen, warum das Ende so bald kommt und wo man noch mit dem Riesenvogel fliegen kann.
Publiziert: 14.02.2019 um 14:35 Uhr
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Aktualisiert: 16.02.2019 um 20:38 Uhr
Julia Fritsche

Airbus verabschiedet sich vom A380. In Raten. Der letzte neue Riesenflieger soll 2021 ausgeliefert werden. Alle wichtigen Fragen und Antworten zum Ende dieser Ära.

Was ist der Grund für die Einstellung der A380-Produktion?

Zuletzt haben die Bestellungen für den Doppelstöcker abgenommen. Nun hat auch noch der wichtigste Kunde seine Bestellung reduziert. Die Fluggesellschaft Emirates kauft 39 Flieger weniger, als sie anfänglich bestellt hatte. Laut Webseite der Airline hat sie derzeit 108 Maschinen im Einsatz. Auch die australische Qantas verzichtete auf Teile ihrer Bestellung und verzichtet auf den Kauf von acht Fliegern. Hong Kong Airlines will sogar zehn A380-Maschinen nicht mehr.

Warum ist der Riesenvogel so unbeliebt?

Der Listenpreis für den A380 liegt bei 466 Millionen Dollar. Damit ist der Flieger eine teure Investition für jede Airline. Dazu ist der A380 schwer und verbraucht deshalb viel Kerosin. Besonders, wenn der Flug nicht gut ausgelastet ist, rentiert sich der Betrieb für die Airlines nicht.

Der A380 ist keine Erfolgsgeschichte. Nur rund zehn Jahre nach der ersten Auslieferung kündigt Airbus das Produktionsende an.
Foto: AFP
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Bereits bei der Produktion gab es Probleme und Lieferverzögerungen. Im Betrieb kam es dann zu weiteren Pannen. Der A380 gilt deshalb als wartungsintensiv, was weitere Kosten generiert. Dazu ist die Grösse des Flugzeugs ein Problem. Flughäfen müssen extra für diese grossen Maschinen eingerichtet werden, sonst können sie nicht angeflogen werden.

Schliesslich gibt es einen Trend zu kleineren Flugzeugen. So bestellt nun auch Emirates lieber A350 und A330.

Was spricht für den A380?

Das Modell von Airbus bietet viel Platz. Theoretisch ist es für maximal 853 Passagiere zugelassen. Praktisch aber bauten die Airlines deutlich weniger Sitze ein. Bei Emirates etwa gab es Platz für maximal 615 Fluggäste. Beliebt ist der grosse Flieger bei Business- und First-Class-Passagieren, dafür sorgten eine Bar und Duschen an Bord. Zudem gibts grosse Fenster, hohe Decken und die Triebwerke sind leiser. 

Wie viele A380 sind weltweit im Einsatz?

Erst seit rund zehn Jahren ist der A380 in der Luft. Insgesamt wird Airbus bis zum Ende der Produktion 2021 nur rund 250 Flieger gebaut haben. Gerade mal 14 Airlines setzen auf die Maschine. Dazu zählen Emirates, Etihad, Air France, British Airways, aber auch die Lufthansa. Boeings Grossflugzeug 747 dagegen, der seit Jahrzehnten beliebte Klassiker Jumbo, wurde bereits über 1500 Mal verkauft.

Laut Airbus sind bislang über 190 Millionen Passagiere mit einem A380 geflogen.

Fliegt der A380 auch von Zürich?

Den Erstflug ab Zürich führte Singapore Airlines im März 2010 durch. Zürich war damit der dritte Flughafen in Europa, der regelmässig zu A380-Linienflügen kam. Im Januar davor landete der Flieger testweise erstmals in Zürich. Über 10'000 Flug-Fans kamen für dieses historische Ereignis nach Kloten. 

Noch heute bedient Singapore Airlines die Strecke Zürich-Singapur mit dem A380. Zusätzlich fliegt Emirates zweimal täglich mit der Maschine nach Dubai.

Wann verschwindet der A380 vom Himmel?

2021 wird Airbus den letzten neuen A380 ausliefern. Der Flieger soll eine Lebensdauer von 100'000 Flugstunden und 20'000 Starts haben. Emirates plant noch bis weit in die 2030er-Jahre hinein mit dem A380 als wichtigem Flotten-Bestandteil. So schnell geht die Ära des A380 also nicht zu Ende.

Allerdings begann bereits im Dezember 2018 die Verschrottung der ersten Maschinen. Die deutsche Finanzfirma Dr. Peters hatte zehn Jahre lang vier A380 an die Singapore Airlines vermietet. Als der Vertrag auslief, wollte Singapore die Maschinen nicht mehr. Zwei Flugzeuge werden darum demontiert und die Teile wiederverwertet. Das Flugzeug-Recycling soll mit dem Einzelteile-Verkauf 45 Millionen Dollar einbringen. Die beiden anderen bleiben vorerst parkiert und könnten dereinst wieder fliegen.

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