Deutschland kündigt Booster-Impfung an
Jetzt kommt der dritte Piks gegen Corona also doch!

Dieser Beschluss hat Signalwirkung: Deutschland hat entschieden, bereits ab September Auffrischungsimpfungen gegen Corona durchzuführen. Der dritte Piks ist indes umstritten.
Publiziert: 03.08.2021 um 08:58 Uhr
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Aktualisiert: 03.08.2021 um 09:59 Uhr

Lange wurde heiss darüber diskutiert, ob und wann eine dritte Impfung gegen Corona notwendig sein wird. Jetzt sind die Würfel in Deutschland gefallen: Die Gesundheitsminister haben am Montagabend beschlossen, dass es bereits ab September soweit sein soll. Dann können Ältere, Pflegebedürftige und Menschen mit Immunschwächen eine Booster-Impfung erhalten.

Der Vorsitzende der Länder-Gesundheitsminister, Klaus Holetschek (CSU) aus Bayern, sagte: «Wir gehen vorbereitet in den Herbst.» Gerade für Ältere, Pflegebedürftige und Menschen mit Immunschwäche sei das Risiko eines nachlassenden Impfschutzes am grössten.

Die dritte Corona-Impfung erfolgt in Deutschland nur mit den Impfstoffen von Pfizer/Biontech oder Moderna. Eine Auffrischungsimpfung gibt es frühestens sechs Monate nach der erstmaligen Herstellung des vollständigen Impfschutzes.

Deutschland will ab September ältere Menschen ein drittes Mal gegen Corona impfen.
Foto: imago images/NurPhoto
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Forscher kritisiert dritte Impfung

Deutschland ist das grösste westliche Land, das eine dritte Impfung beschliesst. Israel stellt bereits seit Sonntag allen über 60-Jährigen eine Booster-Impfung zur Verfügung. Doch ob diese auch notwendig ist, bleibt umstritten.

Deutschen Forschern kommt der Vorstoss zu früh. Sie warnen vor einem überstürzten Vorgehen. Solange es keine belastbaren wissenschaftliche Studien gebe, sei es völlig offen, ob man im Herbst nochmals Millionen von Menschen impfen müsse, sagt Hajo Zeeb vom Bremer Leibniz-Institut für Präventionsforschung und Epidemiologie dem «Spiegel».

Was sagt Pfizer/Biontech?

Nach Angaben von Pfizer/Biontech schützen zwei Dosen sechs Monate lang gut vor schweren Verläufen einer Corona-Erkrankung. Mit der Zeit sowie mit dem Auftreten neuer Virus-Varianten sei aber damit zu rechnen, dass die Wirksamkeit abnehme. Deshalb könnte eine dritte Dosis nach sechs bis zwölf Monaten erforderlich sein.

Erste Daten einer Studie würden zudem zeigen, dass eine dritte Impfung mit dem Vakzin die Menge an Antikörpern gegen den Original-Virusstamm und die zuerst in Südafrika entdeckte Beta-Variante um das fünf- bis zehnfache erhöht. Es sei mit einem ähnlichen Effekt bei der Abwehr der Delta-Variante zu rechnen. (nim)

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