Corona-Hilfsgelder im Vergleich
Die Nachbarn richten mit grösserer Kelle an

Tut die Schweiz genug, um der Wirtschaft in Zeiten von Corona zu helfen? Der Vergleich mit den Nachbarstaaten zeigt: Mehr wäre möglich, aber vielleicht nicht zwingend nötig.
Publiziert: 19.11.2020 um 01:21 Uhr
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Aktualisiert: 19.11.2020 um 07:49 Uhr
Christian Kolbe

Noch eine weitere Milliarde im Kampf gegen Corona. Gefühlt hat der Schweizer Staat schon sehr viel Geld in die Hand genommen, um der Wirtschaft in der Krise zu helfen. Doch im internationalen Vergleich sind die staatlichen Wirtschaftshilfen gar nicht so üppig. Gerade mal etwas über 11,2 Prozent der jährlichen Wirtschaftsleistung – also des BIP – hat die Eidgenossenschaft bislang investiert.

Macht rund 74 Milliarden Franken – etwa für Corona-Kredite oder Kurzarbeitsentschädigung. «Das ist momentan noch massvoll und der Situation angepasst», erklärt Felix Brill (41), Anlagechef der VP Bank. «Die Schweiz wartet noch ab, will noch nicht das ganze Pulver verschiessen.»

Deutschland setzt auf Kredite

Nur Österreich ist bislang ähnlich massvoll wie die Schweiz. Wobei die Nachbarn im Osten vor allem Gratis-Milliarden verteilen, weniger auf Kredite setzen. Ganz anders Deutschland, hier hat der Staat bereits fast 40 Prozent des BIP lockergemacht, grösstenteils in Form von Krediten und Garantien.

11 Prozent des BIP oder rund 74 Milliarden Franken hat die Schweiz ...
Foto: keystone-sda.ch
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«Deutschland ist auf den ersten Blick grosszügiger als die Schweiz», sagt Adriel Jost (35), Geschäftsführer der Anlageberatung WPuls. Allerdings sei offen, wie viele der vom Staat garantierten Gelder auch tatsächlich bezogen würden. «Die hohe Summe soll helfen, die Verunsicherung in der Wirtschaft abzubauen.»

Franzosen mit einem Fünftel

Italien handelt ähnlich wie Deutschland, hat bislang Gelder in der Höhe von 38 Prozent des BIP in die Wirtschaft gepumpt. Anders die Nachbarn im Westen: Die Franzosen haben bislang mit einem guten Fünftel der jährlichen Wirtschaftsleistung geholfen.

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