«Coop pronto» gibt es schon
Warum braucht es «Coop to go», Herr Sutter?

Coop richtet sich noch stärker auf das Geschäft mit Take-Away-Produkten aus. Der Detailhandelsriese eröffnet am Mittwoch im Bahnhof Stadelhofen einen Pilotladen. Die Preise sind zum Teil gesalzen.
Publiziert: 18.08.2015 um 09:22 Uhr
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Aktualisiert: 10.10.2018 um 00:46 Uhr

Im letzten Jahr wurde in der Schweiz 2,6 Milliarden Franken für die schnelle Verpflegung unterwegs ausgegeben. Mit einem neuen Ladenkonzept will sich Coop von diesem Kuchen jetzt ein grösseres Stück abschneiden.

«Wir lancieren ein komplett neues Ladenkonzept, das ausnahmslos Lebensmittel verkauft, die sich sofort konsumieren lassen», sagt Coop-Chef Joos Sutter.

Am Mittwoch eröffnet der Detailhandelsriesen im Bahnhof Stadelhofen unter dem Namen «Coop to go» den ersten Laden mit ausschliesslich Take-Away Produkten. Anders als die Coop-Pronto-Läden soll das neue Konzept nicht im Franchise-Modell geführt werden.

Auf Pendler und Junge ausgerichtet

Das Sortiment richtet sich vor allem an junge Kunden und umfasst hausgemachte Säfte (Smoothies), kalt und warme, belegte und unbelegte Brötchen sowie ein Müeslibuffet respektive eine Salatbar.

«Das Buffet wechselt mehrmals pro Tag», sagt Sutter. 20 Prozent des Sortiments von insgesamt 500 Artikel gebe es nur in den neuen Läden und nicht im Supermarkt. Der Coop-Chef gibt zu, dass man sich hat von den eigenen Mövenpick-Marchés hat inspirieren lassen. Wohl auch bei den höheren Preisen.

Mini-Salat für 6.50 Franken

Klar: Mit den täglich frisch zubereiteten Salaten, Smothies und Co. macht Coop das Geschäft. Während die Preise für Dosenbier und anderen Markenprodukten gleich hoch wie im Supermarkt sind, liegen die Preise für die eigenen Produkte deutlich darüber. Beispiel: Coop-to-go Salat (190g) für 6.50 Franken, Smoothie für 4.95 Franken, Heidelbeeren-Snack (150g) für 3.95 Franken.

Coop-Chef Sutter kontert: «Es hat aber auch Produkte unserer Billiglinie, zum Beispiel Wasser für 60 Rappen.» Das gebe es bei anderen Schnellverpflegern nicht. Coffee-to-go gibts natürlich auch. Lieferant der Maschinen ist Franke, ein Unternehmen des Industriellen Michael Pieper. Partner bei den Lebensmitteln ist Lieferant Hilcona.

Coop ist gemäss eigenen Angaben mit einem Umsatz von über 700 Millionen Franken bereits Marktführerin im Bereich der sofort essbaren, frischen Nahrungsmittel in der Schweiz. Sutter schätzt den Markt für Schnellverpflegung auf insgesamt 3 Milliarden Franken.

Mit «Coop Take it» führt das Detailhandelsunternehmen in stark frequentierten Filialen bereits heute einen eigenen Take-Away-Bereich. Weitere Verkaufsstellen nach dem neuen Konzept «Coop to go» sollen schon bald folgen.

Neue Coop to go im Raum Zürich

Der Grossverteiler plant, noch drei weitere Mini-Läden zu eröffnen in diesem Jahr. Der nächste folgt im November am Stauffacher in Zürich und in der Neugasse (Quartier um den Zürcher Limmatplatz). In Zug soll ein Coop to go in der Neustadtpassage eröffnen.

Insgesamt will Coop-Chef Sutter in den nächsten 5 Jahren 50 Läden schweizweit nach dem neuen Konzept eröffnen. Neben einer Kasse hat es auch jeweils Self-Check-Out-Automaten für ganz eilige Kunden.

Gegenüber dem ersten Pilotstandort im Bahnhof Zürich Stadelhofen sollen die neuen Läden auch über Sitzplätze und WCs verfügen, verspricht Sutter.

Nur eines hätten die Läden mit max. 100 Quadratmetern nicht: Nivea-Créme und andere Kosmetik- und Haushaltsprodukte des täglichen Bedarfs. Wer die braucht, müsse in die Coop-Filiale 100 Meter weiter gehen.  (uro/sda)

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