Comparis-Barometer
Sind Saron-Hypotheken bald teurer als Festhypotheken?

Durch die jüngste Leitzinserhöhung der Schweizerischen Nationalbank (SNB) ist die Zinsdifferenz von Saron- zu Festhypotheken nochmals deutlich kleiner geworden. Der Abschluss einer Hypothek ist wieder mit mehr Risiken behaftet.
Publiziert: 30.03.2023 um 09:04 Uhr
|
Aktualisiert: 30.03.2023 um 09:53 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_293.JPG
Jean-Claude RaemyRedaktor Wirtschaft

Eigenheim-Käufer stehen oft vor einem schwierigen Entscheid: Saron- oder Festhypothek? Saron-Hypotheken haben kürzere Laufzeiten, Festhypotheken in der Regel mehrjährige. Sarons waren in den vergangenen Jahren meist günstiger, da die Leitzinsen der Nationalbanken sogar ins Minus rutschten.

Mit einem Zinsanstieg, wie ihn die Schweizerische Nationalbank (SNB) vor wenigen Tagen angekündigt hat, verkleinert sich jedoch auch die Differenz von Saron- zu Festhypotheken wieder. Laut dem «Comparis Hypothekenbarometer» stiegen die Zinsen von Saron-Hypotheken von Ende Dezember bis Ende März um 0,27 Prozentpunkte auf 2,17 Prozent.

Zugleich fielen die Sätze für zehnjährige Festhypotheken im gleichen Zeitraum um 0,12 Prozentpunkte auf 2,91 Prozent. Damit liegt die Differenz von Saron-Hypotheken zu zehnjährigen Festhypotheken aktuell nur noch bei 0,74 Prozentpunkten.

Welche Hypothek passt am besten – Saron oder Fest?
Foto: Austin Distel / Unsplash
1/5

Markt erwartet fallende Inflation

Comparis-Finanzexperte Dirk Renkert begründet dies mit der Markterwartung einer fallenden Inflation: «Viele gehen davon aus, dass der Zinsgipfel bereits erreicht ist und die Zinsen sogar bald wieder fallen könnten. Denn die Preise für Öl und Gas sind derzeit gegenüber dem Vorjahr rückläufig.»

Zuletzt stieg die Inflationsrate aber wieder auf 3,4 Prozent. Zur Stärkung des Schweizer Frankens ist die SNB daher mit Devisenverkäufen tätig geworden. «Es besteht die Gefahr, dass die Inflation wegen neuer Einflussfaktoren wie etwa den deutlich höheren Strompreisen und steigenden Mieten unterschätzt und die SNB dazu veranlasst wird, die Leitzinsen stärker als von vielen erwartet anzuheben», warnt der Comparis-Experte. «Dadurch droht sich die Schere von Saron-Hypotheken zu Festhypotheken nochmals deutlich zu schliessen.»

Hauskäufer glauben an fallende Zinsen

Es sei sogar möglich, dass die Saron-Hypotheken teurer werden als die Festhypotheken. «Die Hypothekarschuldnerinnen und -schuldner sollten sich beim Abschluss von Saron-Hypotheken über die Risiken steigender Zinsen bewusst sein», warnt Renkert. Nur wer das Risiko tragen kann und an sinkende Zinsen glaubt, für den sind Saron-Hypotheken geeignet. Wer Planungssicherheit sucht, sei mit einer länger laufenden Festhypothek vermutlich besser bedient.

Bei den von Comparis-Partner HypoPlus vermittelten Abschlüssen entschieden sich in den ersten drei Monaten des Jahres ein Viertel der Hypothekarnehmenden für Saron-Hypotheken und ein weiteres Fünftel für kurze 5-Jahres-Festhypotheken. So sind nahezu die Hälfte der Hypothekarnehmenden davon überzeugt, dass die Zinsen in den nächsten Jahren nicht weiter steigen oder sogar sinken werden. Rund ein Drittel der Hypothekarnehmenden schloss eine 10-Jahres-Festhypothek und jeder Zehnte eine 12-Jahres-Festhypothek ab.

Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?
Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.