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Buchungen via Swiss möglich?
Lufthansa will Ferienflieger Condor aufkaufen

Die Lufthansa hat offiziell ihr Interesse bekundet, den Ferienflieger Condor komplett zu übernehmen. Ein unverbindliches Angebot sei an den britischen Eigentümer Thomas Cook gerichtet worden, erklärte Konzernchef Carsten Spohr heute Dienstag bei der Hauptversammlung.
Publiziert: 07.05.2019 um 10:21 Uhr
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Aktualisiert: 07.05.2019 um 10:39 Uhr

Lufthansa will die Charter-Fluglinie Condor kaufen. Das Angebot könne auch auf die kompletten Airlines der Thomas-Cook-Gruppe erweitert werden.

Besonders attraktiv erscheint die Langstrecke zu touristischen Zielen ab Frankfurt und München, die an die Lufthansa-Tochter Eurowings angeschlossen werden könnte. Bei der Übernahme des Kurz- und Mittelstreckenangebots hatten Lufthansa-Manager in der Vergangenheit stets auf mögliche kartellrechtliche Bedenken der EU-Kommission hingewiesen. Hier rechne man mit Auflagen seitens der Kommission, erklärte Spohr. Die EU hatte bereits die Übernahme noch grösserer Teile der insolventen Air Berlin durch die Lufthansa aus wettbewerbsrechtlichen Gründen verhindert.

Cook hat Sorgen

Der finanziell angeschlagene Touristik-Konzern Thomas Cook (TC) hatte seine Fluggesellschaften mit zuletzt 105 Flugzeugen und rund 9000 Beschäftigten im Februar zum Verkauf gestellt, um zusätzliche Mittel für neue Hotels und die Digitalisierung zu erhalten. Thomas Cook unterhält Flugbetriebe in Grossbritannien, Skandinavien, Deutschland und Spanien, die im vergangenen Jahr einen operativen Spartengewinn von 129 Millionen britischen Pfund (147 Mio Euro) eingeflogen haben.

Condor fliegt unter anderem ab München und Frankfurt Ferienziele an.
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Eine erste Frist für ernsthafte Interessensbekundungen läuft an diesem Dienstag (7. Mai) ab. Medienberichten zufolge hatten sich auch die Wizz-Mutter Indigo, Ryanair, Easyjet und die British-Airways-Mutter IAG für die TC-Airlines interessiert.

Würde der Lufthansa-Konzern tatsächlich zum Handkuss kommen, hätte das wohl auch Auswirkungen auf die Schweizer Kunden: So wären dann zum Beispiel Umsteigeverbindungen via München und Frankfurt möglich. Von Zürich oder Genf aus würde man mit der Swiss fliegen, vom deutschen Drehkreuz dann weiter mit Condor. (SDA)

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