Billiglohnware oder «made in the USA»
American Apparel lässt dem Kunden die Wahl

Die US-Kleidermarke American Apparel plant ihre Wiederauferstehung. Und setzt auf ein neues Konzept: Der Kunde kann wählen, aus welchem Land das Kleidungsstück herkommen soll. US-Ware kostet mehr.
Publiziert: 10.05.2017 um 10:37 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:50 Uhr
Michael Bolzli

Eigentlich ist American Apparel Geschichte: Vor zwei Jahren ging die US-Kleidermarke pleite. Doch der neue Besitzer Gildan plant bereits die Wiedergeburt. Dabei setzt der Textilkonzern ganz auf Wahlfreiheit: Künftig können Kunden direkt im Onlineshop entscheiden, ob ihr Kleidungsstück aus einem Billiglohnland oder aus den USA stammen soll. 

Wer US-Ware will, muss tiefer in die Tasche greifen: 25 Prozent mehr sollen die Kleider aus den USA kosten. «Es gibt Konsumenten, die wirklich ‹made in the USA› wollen» sagt Gildan-Chef Glenn Chamandy zu «Bloomberg». Und ergänzt: «Andere lieben die Marke, wollen aber nicht so viel ausgeben.» Mit der neuen Strategie zielt American Apparel auf beide Kundengruppen.

Produziert in Los Angeles

Ob die Marke so die Rückkehr schafft? Fakt ist: Laut dem «Tages-Anzeiger» setzte American Apparel schon vor Jahren auf «Made in the USA». Produziert wurden die Kleider in Los Angeles ohne Billiglohnarbeit. Applaus gab es auch für die anatomisch korrekten Schaufensterpuppen.

American Apparel kommt zurück. Und gibt dem Kunden mehr Wahlfreiheit.
Foto: Reuters

Allerdings sorgte die Kleidermarke mit sexistischer Werbung für Skandale. Firmengründer Dov Charney wurden zudem von mehreren Mitarbeiterinnen sexuelle Übergriffe vorgeworfen. 

Die 1987 gegründete Kleiderfirma meldete 2015 Insolvenz an. Der Textilkonzern Gildan kaufte die Marke bei einer Konkursauktion für 88 Millionen Dollar. (bam)

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