Bier-Dose 9 Fr, Wodka 16 Fr
Preis-Wahnsinn an Street Parade – aber erst ab 22 Uhr

Auch wettermässig geht es heiss zu und her an diesem Samstag. Das durstige Party-Volk der Street Parade hat die Wahl: Beim Veranstalter die Getränke konsumieren oder beim Detailhändler um die Ecke. Letztere machen wohl den grossen Reibach.
Publiziert: 12.08.2023 um 11:12 Uhr
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Aktualisiert: 13.08.2023 um 06:58 Uhr
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Ulrich RotzingerWirtschaftschef

Dieser Aufruf verwundert nicht: «Getränke an den offiziellen Verkaufsständen kaufen.» Die Veranstalter der Street Parade appellieren auf ihrer Website und auf Schildern am Zürcher Bellevue an die Kaufmoral des durstigen Partyvolks. Wer bei den Ständen der Organisatoren Getränke konsumiere, unterstütze den Verein Street Parade direkt. Denn dieser müsse die hohen Kosten für die Organisation der grössten Techno-Party der Welt direkt schultern.

Beim Partyvolk kommt der Appell wohl kaum an. Aldi, Coop, Migros oder Denner sind in nächster Umgebung des Sechseläutenplatzes sowie beim Bahnhof Stadelhofen genau dort platziert, wo von Samstag 13 Uhr bis in die Morgenstunden der Bär steppt. So wird der Run auf die Detailhändler nicht zu vermeiden sein. Besonders, wenn man sich die Preise für Softgetränke, Energydrinks und Alkoholika an den Verkaufsständen der Organisatoren zu Gemüte führt.

Preisbeispiele Nicht-Alkoholisches (exkl. Depot): Die kleine Büchse Redbull kostet 7.50 Franken, gleich viel zahlen Raver für die Halbliter-Cola, Apfel-Schorle oder Elmer Citro. Das Mineralwasser-Fläschchen gibts für 6 Franken.

Das war die Street Parade 2023
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Bier-Dose für 9.50 Franken

Preisbeispiele Alkoholika (exkl. Depot): Die Bier-Büchse Heineken kostet 9.50 Franken, Desperados-Dosenbier, Smirnoff Ice und Prosecco in der Büchse für 11 Franken und Longdrinks (40ml) für 16 Franken. Gesalzene Preise also, etwas teurer sogar als in den Vorjahren. Wie immer beinhalten die Preise einen Franken als Umweltabgabe (fürs Mülltrennen und zusätzliche WCs), obendrauf kommt das Depot von 2 Franken jeweils.

Die 30. Ausgabe startet: Rund 900'000 Menschen nahmen letzten Sommer an der Street Parade teil. (Archivbild)
Foto: Keystone
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Der Verein Street Parade betont, dass er nicht gewinnorientiert arbeite und der Getränkeverkauf sowie das Sponsoring die Haupteinnahmequellen seien.

Statt Gemüse Paletten mit Bier und anderen Alkoholika: Coop im Bahnhof Stadelhofen beim Sechseläutenplatz in Zürich.

Detailhändler stapeln Wodka und Co.

Schon am Freitag rüsteten die Detailhändler auf, rollten palettenweise Bier und Wodka an die Verkaufsfront, wo sonst das Gemüse steht, wie ein Leserbild von Coop im Stadelhofen zeigt. Hier kostet die Bier-Dose Heineken vier Mal weniger (2.35 Fr.), Cola, Citro und Redbull lediglich rund 1.50 Franken.

Nach dem Zürifest ist die Street Parade für die Detailhändler bereits der zweite Mega-Umsatzbringer in Zürich in diesem Jahr. Machen die Techno-Party-Veranstalter auch den grossen Reibach?

Wenn überhaupt, dann erst, wenn bei Aldi, Coop und Co. am Samstag der Laden runtergeht. Und das ist erst um 22 Uhr. Die Street Parade rollt ab 14.00 Uhr, Blick TV überträgt bereits ab 13.00 Uhr vom Sechseläutenplatz beim Bellevue.


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