Hier können Normalos noch ein Haus kaufen
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Irgendwo im Nirgendwo:Hier können Normalos noch ein Haus kaufen

Bezahlbarer Wohnraum trotz Preisexplosion bei den Eigenheimen
Hier gibt es noch Häuser unter 500'000 Franken

Innerhalb der vergangenen zwanzig Jahre haben sich die Eigenheimpreise verdoppelt. Das sagte Raiffeisen-CEO Heinz Huber in der Sonntagspresse. Wer seinen Wohntraum heute noch erfüllen will, muss in die Peripherie.
Publiziert: 01.11.2021 um 16:12 Uhr
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Aktualisiert: 23.11.2021 um 13:21 Uhr
Der Eigenheimmarkt kennt nur eine Richtung: nach oben.
Foto: Valeriano Di Domenico
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Ulrich Rotzinger

Bezahlbarer Wohnraum ist rar. Doch es gibt ihn noch. Obwohl sich die Eigenheimpreise seit 2000 verdoppelt haben. Und die bereits hohen Immobilienpreise in der Schweiz weiter steigen dürften, wie Heinz Huber, Chef der Raiffeisenbanken, in einem Interview mit der «NZZ am Sonntag» erklärt.

In gewissen Gegenden der Schweiz seien die Immobilienpreise immer noch tief. «Doch viele Schweizer wollen dort nicht wohnen, weil sie zum Beispiel länger zur Arbeit pendeln müssten.» Laut Huber gebe es viele solcher Gegenden, in die man nicht hinziehen will, obwohl dort Wohneigentum billiger wäre. Welche das sind, sagte er im Interview nicht.

Hier gibts noch «günstiges» Wohneigentum

Blick fragte bei Raiffeisen nach. «In der Schweiz gibt es durchaus noch bezahlbare Immobilien», bekräftigt man bei der Genossenschaftsbank. So hätten 30 Prozent aller Ende September 2021 auf Internetportalen ausgeschriebenen Einfamilienhäuser für weniger als 750'000 Franken zum Verkauf gestanden. «13 Prozent aller zum Verkauf stehenden Einfamilienhäuser wurden sogar für weniger als 500'000 Franken inseriert», sagt Raiffeisen-Sprecher Jan Söntgerath zu Blick.

Günstige Immobilien gebe es im aktuellen Marktumfeld aber meist nur noch in peripheren Regionen. So gibts in den Regionen Leuk, Thal, Tre Valli, Jura, Glarner Hinterland, Mesolcina und Entlebuch über 90 Prozent der ausgeschriebenen Einfamilienhäuser noch für weniger als eine Million Franken.

Mehr noch: Im Glarner Unterland, im Oberaargau, der Region Schwarzwasser, der Region um Visp, im Kandertal, in der Region Grenchen, im Goms, im Berner Jura, im Val de Travers und in der Region Via Mala kosten zwischen 80 und 90 Prozent der Einfamilienhäuser immer noch weniger als eine Million Franken, führt Söntgerath aus.

«Einzelne Gebiete des Mittellandes»

Diese Daten der Raiffeisen-Gruppe decken sich mit jenen der Immo-Beratungsfirma Wüest Partner. «Während das Angebot in den Regionen Zürich, Innerschweiz, Ostschweiz und Bern sowie in der Nähe von Basel besonders knapp ist, ist die Auswahl in der Süd- und Westschweiz sowie in einzelnen Gebieten des Mittellands etwas weniger prekär», heisst es darin im Speziellen zu den Eigentumswohnungen.

Wo findet der Mittelstand – mit einem tiefen sechsstelligen Haushaltseinkommen – überhaupt ein Eigenheim? «Mit einem Einkommen von 200'000 Franken findet ein Haushalt schon noch Wohneigentum», sagt Stefan Fahrländer auf Handelszeitung.ch. Er ist Partner und Verwaltungsratspräsident des Zürcher Immobilienberatungsunternehmens Fahrländer Partner.

«Dieses liegt aber nicht sehr zentral, ist eher ein einseitig angebautes Haus oder eine Eigentumswohnung und auch nicht unbedingt neuwertig und gehoben ausgebaut.» Die kritische Grenze liege gemäss seinen Beobachtungen deutlich unter 200'000 Franken. Junge Leute oder Familien kommen heutzutage fast nur noch durch Erben an ein Eigenheim.

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