Betroffene sind jung und gesund
Kanada zittert vor mysteriöser tödlicher Nervenkrankheit

In der kanadischen Provinz New Brunswick erkranken immer mehr Menschen an einer unbekannten Krankheit. Sie sind plötzlich dement, verlieren an Gewicht und haben Sprachstörungen. Neun Patienten sind bereits gestorben.
Publiziert: 06.01.2022 um 15:06 Uhr
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Aktualisiert: 06.01.2022 um 15:33 Uhr

In der ostkanadischen Atlantikprovinz New Brunswick geht wegen einer mysteriösen Krankheit die Angst um. Eine Corona-Mutation ist es aber nicht. Wissenschaftler sind ratlos. Die Symptome: Halluzinationen, Muskelschwund und Demenz. Hinzu kommen Gliederschmerzen sowie Seh- und Schlafstörungen, wie «Focus» berichtet.

Die Beschwerden treten offenbar ganz plötzlich auf. Vor allem bei jungen Menschen, die bisher komplett gesund waren. Neun Menschen sind bereits an der Krankheit gestorben. Offiziell wurden den Behörden 48 Fälle gemeldet. Die Dunkelziffer dürfte aber hoch sein, wie kanadische Medien berichten. Es sollen bis zu 150 Patienten betroffen sein.

Pflegende Gattin erkrankt plötzlich auch

Die Tageszeitung «The Guardian» berichtet von einem Mann, der plötzlich unter Demenz litt. Seine Frau kümmerte sich um ihn – und hatte innert kürzester Zeit ebenfalls unerklärliche Gedächtnislücken. Hinzu kamen kurz darauf Halluzinationen und Muskelschwund.

Bereits neun Patienten sind an der mysteriösen Nervenkrankheit gestorben. (Symbolbild)
Foto: imago images/Science Photo Library

Oder eine Frau in den Dreissigern, die plötzlich nicht mehr reden konnte. Beängstigende Parallele auch hier: Die zehn Jahre jüngere Krankenschwester, die sich um sie gekümmert hatte, zeigte kurz darauf ähnliche Symptome.

Ist ein Nervengift Schuld daran?

Die Regierung versucht das Phänomen zu verharmlosen. Will so Panik in der Bevölkerung verhindern. Doch die wehrt sich, will mehr wissen über die Hintergründe. Und hat den Verdacht, dass etwas verheimlicht wird. Sind Umweltfaktoren Schuld an der Erkrankung? Etwa ein Nervengift, das bei der Lobsterzucht eingesetzt wird.

Laut dem Neurologen Neil Cashman werden alle möglichen Zusammenhänge untersucht. «Wir klären sämtliche Faktoren ab: von der Ernährung bis hin zur Umwelt», schreibt «Focus». Noch im Oktober erklärten die Behörden, dass es keinerlei Hinweise gebe auf Nahrungs-, Verhaltens- oder Umwelteinflüsse. (pbe)

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