Bergbahn-Chef spricht Masken-Klartext
«Unbelehrbare transportieren wir nicht»

Urs Zenhäusern ist ein altes Schlachtross des Walliser Tourismus. Seine Stimme hat Gewicht. Die Maskenpflicht will er in der Belalp-Bahn ohne Wenn und Aber durchsetzen.
Publiziert: 16.10.2020 um 14:39 Uhr
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Aktualisiert: 16.10.2020 um 19:43 Uhr

Er ist 55 Jahre alt, verheiratet, hat zwei Kinder: Urs Zenhäusern. Über ein Jahrzehnt leitete er die lokale Tourismusorganisation, strich auch schon Raclette auf die Skier von Carlo Janka (34). Zenhäusern ist ein altgedientes Schlachtross der Walliser Tourismus-Szene. Seine Stimme hat Gewicht.

Seit September ist der Touristiker Chef der Bergbahnen Belalp. Mitten in der Corona-Pandemie hat er das Zepter übernommen. Die Vorzeichen könnten schlechter kaum sein. Die Unsicherheiten sind gross. Es gilt eine knallharte Maskenpflicht. Zenhäusern, das ist klar, will sie rigoros durchsetzen. Ähnlich wie die Zermatter.

«Unbelehrbare transportieren wir nicht. Die Gondel fährt erst dann, wenn jeder die Maske trägt», sagt er im Interview mit der Zeitung «Walliser Bote». Wenn es die Situation ermöglicht, würden die Gäste «gestaffelt» transportiert. «Das wäre etwa bei einem überschaubaren Gästeaufkommen der Fall.»

Skiferien im Wallis: Das Skigebiet oberhalb von Blatten VS ist bei Schweizern beliebt.
Foto: sennsan
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Zurückhaltung bei Abos

Die Corona-Situation hat ihn von Tag eins an beschäftigt. «Wir sind ein relativ kleines Unternehmen», sagt er. Gäbe es positive Fälle in der Belegschaft, wäre die Sicherstellung des Betriebs eine grosse Herausforderung.

Corona lastet auch auf den Finanzen. Der Verkauf der Saisonabos lief schon besser. «Wir liegen zurzeit massiv unter den Zahlen des Vorjahres. Das betrifft vor allem die Familienkarten. Viele warten noch zu, wie sich die Situation rund um Corona entwickelt. Und das ist irgendwo auch verständlich.»

Zenhäusern hat aber Glück im Unglück. Die Skiregion am über 3000 Meter hohen Hohstock ist stark auf Schweizer Gäste ausgerichtet. Reisebeschränkungen treffen die Destination nicht so stark. «Stand heute bin ich zuversichtlich, dass wir einen guten Winter haben werden», sagt der 55-Jährige. Aber: «Wie sich die Corona-Lage entwickelt, kann keiner sagen.»

Hotels gut gebucht

Die Gästestruktur habe sich bereits im Sommer bewährt, sagt Zenhäusern weiter. «Wir haben ein gutes Ergebnis erzielt.» Die Leute, so der Touristiker, wollen in die Berge, ins Freie. «Dieses Verlangen haben wir im Sommer gespürt. Und ich denke, wir werden in diesem Winter einen ähnlichen Effekt erleben.»

Ein gutes Zeichen kann er bereits ausmachen: «In diesem Winter liegen die Feiertage günstig. Die Leistungsträger verzeichnen einen besseren Buchungsstand als im Vorjahr.» (ise)

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