Bei dieser Hitze besonders übel
Die WCs des FV-Dosto haben ein Problem im HB Zürich

Die SBB bekommen das Problem mit den müffelnden Toiletten einfach nicht in den Griff. Erst wurden die Bakterien in den WCs ausgetauscht. Nun stehen zwei andere Ursachen im Vordergrund.
Publiziert: 17.07.2023 um 20:46 Uhr
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Aktualisiert: 18.07.2023 um 12:19 Uhr

Der Schüttelzug FV-Dosto stinkt noch immer! Die SBB bekommen das Problem mit den Toiletten, über das Blick schon vor einem Jahr berichtet hat, einfach nicht in den Griff. In heissen Zeiten wie diesen sorgen die üblen Gase aus den WCs vor allem bei Reisenden im Zürcher Hauptbahnhof für Nasenrümpfen. Speziell auf den Gleisen 31 bis 34 im Tiefbahnhof Löwenstrasse. Das schreibt der «Tages-Anzeiger».

Die 420 Dosto-Toiletten funktionieren nicht richtig. Das System ist wie eine kleine Kläranlage konzipiert: Flüssiges wird von festen Bestandteilen getrennt. Flüssige Bestandteile werden in einem Bioreaktor biologisch gereinigt, erhitzt und während der Fahrt abgelassen. Ein grosser Aufwand fürs kleine Geschäft! Die festen Bestandteile werden in Tanks aufgefangen und von Bakterien zersetzt.

Schlappe Lüftung, scharfe Seife

«Die Bakterien, die das Abwasser säubern, laufen am Anschlag», erklärten die SBB vor einem Jahr. Während der Corona-Pandemie waren die Toiletten nur schwach belegt. Die wieder gestiegenen Passagierzahlen würden den Bakterien zu schaffen machen – sie seien überlastet. Und wurden in der Folge ersetzt. Ohne Erfolg, wie sich nun zeigt.

Das WC des FV-Dosto stinkt noch immer zum Himmel.
Foto: Flickr/Kecko
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Neuste Erklärung der SBB für den Mief im Dosto: Die Pausen zwischen den einzelnen Fahrten. Abgestellt laufen die Züge im Sparstrommodus. Die Lüftungen auf den WCs werden ausgeschaltet. Das schnürt den Bakterien offenbar die Luft ab. Damit nicht genug: Die Seife des Lavabos, dessen Abwasser in den gleichen Tank läuft, sei zu scharf – die Bakterien verweigern deshalb ihren Dienst.

«Weitere langfristige Massnahmen»

Also wieder zurück auf Feld 1: Bakterien ersetzen, Seife auswechseln und mehr Sauerstoff, auch wenn der Zug auf dem Abstellgleis steht. Dass die Toiletten dann geruchsfrei funktionieren, scheinen mittlerweile auch die SBB nicht mehr so recht zu glauben. Es brauche weitere Analysen. Und «weitere langfristige Massnahmen». Die Umsetzung werde eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, heisst es. Fest steht jetzt schon: Der Dosto war zumindest in Sachen Toiletten ein zünftiger Griff ins Klo. (pbe)

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