Ausgerechnet in den Sommerferien!
Pommes-Notstand in legendärer Rhein-Badi

In Dachsen im Weinland liegt eine der schönsten Badis im Kanton Zürich. Dumm nur: Es gibt keine Pommes mehr. Weil geschultes Personal fehlt.
Publiziert: 05.08.2022 um 16:25 Uhr
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Aktualisiert: 05.08.2022 um 17:32 Uhr
Patrik Berger

Eine Badi ohne Pommes frites ist wie eine Skihütte ohne Kafi Güx. Einfach keine richtige Badi. So sieht es auch Blick-Leserin Anna K.* (30) aus Zürich. Am 1. August fährt sie mit zwei Freundinnen nach Dachsen ZH. Die Badi liegt idyllisch am Rhein und ist bekannt für die Bootsfahrten zum Rheinfall. Von dort aus kann man sich dann zwei Kilometer lang den Fluss zurück zur Badi treiben lassen.

Das gibt Hunger! Nur: hungrige Mäuler haben in der Badi Dachsen derzeit nichts zu Lachen. Schon beim Eingang steht ein Schild. «Wegen Personalmangel: Längere Wartezeiten und geringes Speiseangebot! Keine Pommes.»

Salatbuffet statt Pommes

Verhungern musste Anna K. nicht. Ein Salatbuffet war angerichtet, es gab Würste vom Grill. Und ein externer Caterer war mit einem Pizza-Mobil vor Ort. Aber eben: Pommes gab es keine. «Dabei gehören sie doch zum Badibesuch dazu!», sagt K.

Die idyllisch gelegene Badi in Dachsen im Zürcher Weinland.
Foto: badi-info.ch
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Gerne hätte sich Blick mit dem Kioskbetreiber unterhalten. Er wollte keine Auskunft zu den Gründen für den Personalmangel und dessen Folgen geben. Und hat das Gespräch nach 15 Sekunden beendet.

Die Gemeinde Dachsen, die die Badi verpachtet, informiert aber ihrer Homepage aber: «Das Badi-Boot lockt Besucher aus der ganzen Schweiz und dem angrenzenden Ausland in die Badi Bachdelle. Da es sich bei der Badi-Gastronomie lediglich um einen kleinen Kiosk handelt und es zurzeit wie in anderen Gastronomiebetrieben an Fachkräften mangelt, sehen wir uns deshalb und aus Platzgründen gezwungen, auf gewisse Standard-Speisen zu verzichten und das Speise-Angebot zu reduzieren», heisst es in dort in einer Mitteilung.

Für weitere Auskünfte war auf der Gemeinde leider niemand verfügbar, da die Verantwortlichen derzeit in den Ferien sind.

Genug Personal bei Badi-Fahrten

Tatsächlich leidet die gesamte gastronomiebranche unter einem akuten Fachkräftemangel. Während der Corona-Pandemie haben viele Angestellte die Branche gewechselt, arbeiten heute etwa im Büro statt an der Bar.

Immerhin sind die Fahrten zum Rheinfall nicht in Gefahr. «Wir sind froh, dass wir keine Engpässe haben», sagt Barbara Holdenrieder-Mändli (52), Geschäftsführerin der Ernst Mändli AG, die die Badi-Fahrten ab Dachsen durchführt, gegenüber Blick. Sie könne für kulinarische Fahrten auf die gleichen Angestellten zurückgreifen wie vor der Corona-Krise. «Wir arbeiten zu 90 Prozent mit Teilzeitangestellten, auch mit Frühpensionierten», sagt sie. Die seien alle froh, dass sie wieder arbeiten können.

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