Augmented und Virtual Reality
Ein Familienunternehmen aus Bern zeigt, wie es geht

Gehören digitale Meetings und VR-Brillen bald zum Alltag von Büros und Werkstätten? Wie bereit sind KMU für den nächsten Schritt in die Digitalisierung? Einer Studie zufolge scheiden sich die Geister.
Publiziert: 01.04.2023 um 10:23 Uhr
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Aktualisiert: 03.04.2023 um 10:15 Uhr
Dren Eshrefi

Die Digitalisierung der Schweizer KMU-Landschaft schreitet stetig voran. Eine Studie, durchgeführt von Gryps, dem KMU-Portal, in Zusammenarbeit mit der Mobiliar Versicherung und der Hochschule Luzern, lieferte interessante Ergebnisse über die heutige Nutzung von AR- und VR-Technologien in 159 kleinen und mittleren Unternehmen. Und wie sie die Zukunft prognostizieren.

Augmented und Virtual Reality bieten Unternehmen die Möglichkeit, ihren Betrieb effizienter zu gestalten und neue Produkte zu lancieren. Allerdings sind nicht alle Unternehmen von dieser Technologie überzeugt.

Knapp ein Drittel werde die Technologie nie nutzen

Laut der Studie gaben 31 Prozent der KMU-Vertreter an, dass sie diese Technologien nie in ihre Betriebe integriert sehen werden. Zudem fehlen 80 Prozent noch konkrete Ideen für den Einsatz von AR- und VR-Technologien. Oder sie sehen noch keinen konkreten Anwendungsfall.

Unternehmen sind sich unschlüssig, wie nützlich neue Technologien tatsächlich sind, so eine Studie von Gryps.
Foto: Gryps
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Ein aktuelles Buzzword in der Technologiebranche ist «Metaverse». Doch dabei geht es nicht nur um Facebooks Virtual-Reality-Produkt. «Metaverse ist ein Schlagwort für eine Zukunftsvision, zu der sich das Internet hin entwickeln kann. Wir orientieren uns dabei an der Forschung und Lehre der Hochschule Luzern im Bereich der immersiven Technologien», sagt Maria de Bon (34), Mitglied der Geschäftsleitung von Gryps.

Ein Familienunternehmen machts vor

Ein Familienunternehmen in Ittigen BE hat sich erfolgreich auf die zunehmende Digitalisierung eingestellt: «MyCityHighlight» bietet seit Frühjahr 2021 spielerisch gestaltete Stadtführungen über AR-Komponenten an. Dabei dient das persönliche Handy als Hauptgerät.

Dafür stellt MyCityHighlight eine eigene App zur Verfügung. Mit den Funktionen «Scanner» und «Locator» wird das Umfeld von der App abgecheckt. Die Spielgruppe muss an verschiedenen «Posten» den richtigen Ort finden. Sowie die Locator-Funktion einsetzen oder ein bestimmtes Objekt mit dem Scanner anpeilen.

«Nach dem Grossrechner, dem persönlichen Computer, den Smartphones und Cloud-Computing befinden wir uns nun in der vierten Welle des Computing und Networking», erklärt Nathaly Tschanz. Sie ist Professorin für Augmented und Virtual Reality der Hochschule Luzern. Die Digitalisierung biete Unternehmen die Möglichkeit, ihre Prozesse zu optimieren und neue Geschäftsmodelle zu entwickeln.

Breite Bevölkerung noch unerfahren

Doch noch längst nicht alle sind bereit, diese Chancen zu ergreifen. «Die Fortgeschrittenen sind nicht einfach die Grössten. Die Entscheidungsträger einer Firma bestimmen, ob der Schritt in diese Richtung gemacht wird. Momentan sind die Unterschiede zwischen den Firmen gross, was die Nutzung der Technologien angeht. Es gibt noch nicht viel Erfahrung im Umgang mit VR-Brillen oder Headsets», sagt Tschanz weiter.

Und wie war es bei MyCityHighlight, als mit AR eine neuartige Technologie aufgenommen wurde? «Wir wollten ein neues, digitales Produkt. Dabei lag der Fokus nicht auf technologisch führende Aspekte. Wir arbeiten mit virtuellen Überblendungen, haben diese aber nicht zu kompliziert gestalten wollen», sagt Jasmin Hirsbrunner (26) von MyCityHighlight zu Blick.

«Wir möchten möglichst allen ein schönes Erlebnis mit dieser neuen Technologie anbieten können.» Ursprünglich war die Zielgruppe bei 18- bis 30-Jährigen angesetzt, aber schon bald zeigte sich, dass auch Familien und Freundesgruppen mit Personen bis zu 45 Jahren sich für dieses Angebot interessieren.

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