Auf dem Niveau von 1990
Corona kostete den Schweizer Tourismus 8 Milliarden

Landesweite Lockdowns, geschlossene Restaurants, geschlossene Grenzen: 2020 war für den Schweizer Tourismus ein Jahr zum Vergessen. Die neusten Zahlen zeigen das finanzielle Ausmass der Pandemie.
Publiziert: 28.06.2021 um 11:31 Uhr
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Aktualisiert: 28.06.2021 um 13:08 Uhr

Der Tourismus ist im vergangenen Jahr von der Corona-Krise hart getroffen worden. Das zeigt sich auch in der am Montag vom Bundesamt für Statistik (BFS) publizierten Fremdenverkehrsbilanz. Die Einnahmen aus dem Tourismus fielen auf den Stand von Anfang der 1990er-Jahre zurück.

Konkret brachen die Umsätze aus dem Fremdenverkehr hierzulande um 47,8 Prozent auf noch 9,4 Milliarden Franken ein. Das ist ein Minus von über 8 Milliarden Franken. Gleichzeitig halbierten sich auch die Ausgaben der Schweizer Bevölkerung für Reisen im Ausland. Sie gab 2020 noch 9,7 Milliarden Franken für Ferien ausserhalb der Landesgrenzen aus.

Massiver Einbruch der Logiernächte

Betrachtet man die Werte zu den ausländischen Gästen in der Schweiz im Detail, so nahm deren Zahl erst ab März 2020 drastisch ab. Damals brach die Pandemie auch in Europa aus. Vor allem die Hotellerie, die 2019 noch einen Rekordwert bei den Logiernächten verzeichnet hatte, wurde stark in Mitleidenschaft gezogen.

Lange Zeit waren die Grenzen zur Schweiz für ausländische Touristen geschlossen. Der Tourismus darbt.
Foto: Keystone
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Die Zahl der Logiernächte von ausländischen Gästen brach 2020 gegenüber dem Vorjahr um zwei Drittel ein. Der Reiseverkehr mit Übernachtungen fiel schliesslich um rekordverdächtige 56,0 Prozent, wie das BFS festhielt.

Etwas besser sah es bei den Reisen ohne Übernachtungen aus. Hier fiel die Abnahme mit einem Minus von knapp 32 Prozent moderater aus. Für die Schweizer Wirtschaft resultierte daraus trotzdem ein Einnahmerückgang von nahezu 2 Milliarden Franken.

Schweizer geben im Ausland weniger aus

Von den wiederum 9,7 Milliarden Franken, die die Schweizer im Ausland noch ausgaben, entfielen deren 57,9 Prozent auf den Reiseverkehr mit Übernachtungen. Die entsprechenden Ausgaben gingen um 57,5 Prozent zurück.

Die Ausgaben für Reisen ohne Übernachtungen, die von den Grenzschliessungen zwischen Mitte März und Mitte Juni 2020 am stärksten betroffen waren, beliefen sich im Jahr 2020 auf 4,1 Milliarden Franken, was gegenüber 2019 jedoch nur einem Rückgang um 27,1 Prozent entspricht. (gif/SDA)

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