Angebot schrumpft, Preise steigen
Gehen der Schweiz die Mietwohnungen aus?

Grosse Nachfrage, stagnierende Neubautätigkeit: Auf dem Mietwohnungsmarkt zeichnet sich laut dem neuen Immo-Report von Wüest Partner ein immer dünneres Angebot ab. Das hat Auswirkungen auf die Mietzinse.
Publiziert: 30.03.2022 um 17:31 Uhr
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Aktualisiert: 30.03.2022 um 18:59 Uhr

Am 31. März steht der offizielle Zügeltermin an. In keinem Monat ziehen in der Schweiz mehr Leute um. Wer jetzt zügelt, braucht sich keine Sorgen machen. Die neue Wohnung ist auf sicher.

Die Auswahl an Mietwohnungen dürfte künftig deutlich zurückgehen, zu mal der Neubau von Wohnungen längst nicht die steigende Nachfrage befriedigt. «Werden nun auch Mietwohnungen knapp?» Dieser Frage steht im Zentrum des neuen Immobilien-Reports des Beratungsunternehmens Wüest Partner.

Denn klar ist: Auch der Eigenheimmarkt ist ausgetrocknet. Bei den hohen Preisen, anziehenden Hypothekarzinsen und rigiden Tragbarkeitsregeln kann sich kaum einer mehr ein eigenes Dach über dem Kopf leisten.

Jetzt ist wieder Zügelzeit. Wer nun umzieht, hat bereits eine neue Bleibe gefunden.
Foto: geisser
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Rückgang wie 2013 nicht mehr

Und jetzt wird auch noch das Angebot an Mietwohnungen immer kleiner, wie es im Wüest-Report heisst. Ende 2021 waren 11,4 Prozent weniger Wohneinheiten inseriert als in der Vorjahresperiode. «Ein so starker Rückgang innert Jahresfrist erfolgte das letzte Mal im Jahr 2013», sagt Wüest-Experte Robert Weinert (43). In Zahlen: 139'000 Mietobjekte waren im 4. Quartal ausgeschrieben, «womit die Insertionsmenge wieder unter dem Schnitt der letzten 10 Jahre zu liegen kam.»

Erstaunt gibt sich Weinert über das «reichhaltige» Angebot an Mietwohnungen in den Grossstädten Basel und Zürich. Es sei noch grösser als Ende 2019. Er führt dies auf die höhere Neubautätigkeit in den beiden Städten zurück. Zum anderen liege das daran, dass viele Menschen die Städte auch verlassen hätten, um sich im Umland niederzulassen – Homeoffice und Co. sei Dank.

Mieten könnten wieder steigen

Fazit so Weinert: «Insgesamt deutet alles darauf hin, dass das Angebot an bezugsbereiten Mietwohnungen in diesem Jahr noch mehr schrumpft.» Die Zahl neu erstellter Liegenschaften dürfte in den kommenden Monaten ebenfalls abnehmen. Das habe schliesslich Auswirkungen auf die Mietzinse. «Aufwärtstendenzen zeichnen sich bereits ab», heisst es im Immo-Report.

Wer dieser Tage gerade den Umzug plant, hat den Mietvertrag bereits in der Tasche. Gemäss Daten des Umzugsportals MoveAgain beträgt die durchschnittliche Grösse einer Schweizer Wohnung 99 m². Besonders viele Umzüge verzeichnet das Portal gegenwärtig bei der Altersgruppe der 30-bis 39-Jährigen. (uro)

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