Alter, Geschlecht, Einkommen
Das sind die typischen Schweizer Hypothekarkunden

Eine neuen Wohnstudie zeigt: Seit der Pandemie ist das Interesse an neuem Wohnraum explodiert. Nur die wenigsten können sich ihr Traum vom Eigenheim erfüllen. Falls doch, sind es zu über 80 Prozent Männer.
Publiziert: 30.06.2021 um 06:58 Uhr
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Aktualisiert: 30.06.2021 um 09:56 Uhr
Schweizerinnen und Schweizer wollen mehr Platz! Kann der Traum vom Eigenheim nicht erfüllt werden, so muss wenigstens eine Wohnung mit Balkon her.
Foto: imago images/Westend61
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Schweizerinnen und Schweizer wollen mehr Platz! Kann der Traum vom Eigenheim nicht erfüllt werden, so muss wenigstens eine Wohnung mit Balkon her. Das zeigen die Ergebnisse einer neuen Wohnstudie, die vom Marktforschungsinstitut Intervista im Auftrag von Financescout24 und Immoscout24 durchgeführt wurde.

Die Mehrheit der Schweiz wohnt zur Miete, und das am häufigsten in Basel oder Zürich. Am beliebtesten sind Wohnungen mit einer Grösse von 51 bis 90 Quadratmetern. Auffällig ist, dass sich das Interesse an Wohnungsinseraten seit Mai 2019 verdoppelt hat, mit einem Allzeithoch im Januar 2021.

Run auf Wohnungsinserate

Auch die Anzahl Seitenbesuche auf Immoscout24 ist seit der Pandemie deutlich angestiegen. Im November 2020 lag der Wert mit über 7,4 Millionen Besucher rund 30 Prozent über Vorjahresniveau. Aktuell verzeichnet die Plattform sogar 8,1 Millionen monatliche Besucherinnen.

Zudem hat sich seit Beginn der Pandemie die Nachfrage nach einem Balkon um ein Vielfaches gesteigert: 1,4 Millionen mehr Anfragen gab es 2020 im Gegensatz zum Vorjahr.

Alle wollen ein Eigenheim

Obwohl die meisten derzeit öfter mieten statt kaufen, würde die Mehrheit gern im eigenen Haus leben. Lediglich 14 Prozent der Bevölkerung zwischen 19 und 79 Jahren haben keinen Wunsch nach Wohneigentum. Vor allem bei den 20- bis 29-Jährigen ist das Bedürfnis, in den eigenen vier Wänden zu wohnen, sehr stark ausgeprägt.

Der Traum vom Eigenheim rückt bei den steigenden Preisen für viele aber in weite Ferne. Die Tragbarkeitsrechnung mit einem Zinssatz von 5 Prozent übersteigt laut den Studienverfassern oft die Möglichkeiten.

Auch die Hürde von 20 Prozent Eigenkapital sei für viele heute unüberwindbar. «Was sich heute abzeichnet, ist eine grosse Kluft zwischen der bestehenden Wohnsituation und der Idealvorstellung des eigenen Wohnens, geprägt von finanziellen Hürden», sagt Martin Waeber (49), Chef von Immoscout24.

Hauskauf ist Männersache

Beim Kauf von Immobilien klafft die Geschlechter-Schere weit auseinander. So werden 81 Prozent aller Hypotheken von Männern abgeschlossen. Im Schnitt sind sie 42 Jahre alt und somit um drei Jahre jünger als Frauen. Zudem verdienen die Männer mit durchschnittlich 139’000 Franken im Jahr über 30 Prozent mehr.

Da überrascht es nicht, dass Frauen meist günstigere Immobilien kaufen als Männer. Bei Männern liegt der Liegenschaftswert im Durchschnitt bei 876’000 Franken. Er ist damit um 131’000 Franken höher als bei Frauen. Dementsprechend fällt die durchschnittlich angefragte Summe für eine Hypothek bei Frauen um rund 8 Prozent niedriger aus. (dvo)

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