42 Prozent mehr Verfahren
Mieter wehren sich – Schlichtungsbehörden am Anschlag

Die Mieterinnen und Mieter haben mit steigenden Mietkosten zu kämpfen. Und wehren sich vor der Schlichtungsbehörde. Im ersten Semester gab es deutlich mehr Verfahren.
Publiziert: 21.11.2023 um 13:26 Uhr
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Milena KälinRedaktorin Wirtschaft

Die steigenden Mietzinsen gehören mittlerweile zum Alltag. Seit der hypothekarische Referenzzinssatz am 2. Juni auf 1,5 Prozent angehoben wurden, habe viele Vermieter die Mieten erhöht. Sehr zum Ärger von Mieterinnen und Mietern.

Denn von Januar bis Juni dieses Jahres gab es deutlich mehr Schlichtungsverfahren im Miet- und Pachtwesen. Insgesamt 42,2 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum, wie Zahlen des Bundesamts für Statistik (BFS) zeigen. Der Anstieg stehe «wahrscheinlich» im Zusammenhang mit dem Anstieg des Referenzzinssatzes. Denn der Anteil Verfahren wegen Mietzinserhöhungen oder Nebenkosten ist im ersten Semester gestiegen.

Im Kanton Zürich sind insgesamt 4601 neue Schlichtungsverfahren eingegangen – mehr als doppelt so viele wie im Vorjahr. Ebenfalls mehr als verdoppelt haben sich die Verfahren in den Kantonen Luzern, Schwyz und Uri. Nur in Genf kam es zu einem leichten Rückgang.

42,2 Prozent mehr Schlichtungsverfahren gab es im ersten Halbjahr 2023.
Foto: imago images/Dirk Sattler
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Über 2000 Klagen

Insgesamt hat die Behörde im ersten Halbjahr 23'723 Verfahren behandelt. Davon konnten 13'395 abgeschlossen werden. Bei insgesamt 2024 Verfahren kam es dagegen nicht zu einer Einigung – damit kann jetzt Klage eingereicht werden. 

Am meisten beschwerten sich die Mieter wegen Kündigungen (17 Prozent) sowie Zahlungsaufforderungen, die ihnen ins Haus geflattert sind (14 Prozent).

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