170 Jobs betroffen – 24 davon in Basel
Syngenta schliesst Schweizer Stiftung

Der Schweizer Agrarchemikalien-Riese Syngenta beendet die Finanzierung seiner Stiftung. Diese schliesst ihren Sitz in Basel deshalb Ende Jahr. Weltweit sind 170 Jobs in Gefahr.
Publiziert: 10.04.2024 um 09:49 Uhr
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Aktualisiert: 10.04.2024 um 11:40 Uhr

Ende Jahr ist Schluss: Dann löst sich die Syngenta-Stiftung für nachhaltige Landwirtschaft auf, wie der «Tages-Anzeiger» berichtet. Der Stiftungssitz in Basel werde geschlossen, dort würden 24 Mitarbeitende ihre Stelle verlieren. Insgesamt seien weltweit 170 Jobs in Gefahr, heisst es weiter.

Die 2001 gegründete Stiftung verfolgt das Ziel, die Lebensbedingungen von Kleinbauern in ärmeren Gebieten der Welt zu verbessern. Tätig ist sie aktuell in 20 Ländern. Die Gelder für ihre Arbeit stammt zum grössten Teil vom Schweizer Agrarchemikalien-Konzern Syngenta. Dieser stelle die Finanzierung nun Ende 2024 ein, wie es im Bericht heisst. 

Syngenta will Finanzierung schon lange einstellen

Gegenüber Blick teilt Syngenta mit: «In den letzten Jahren hat Syngenta Group ihre strategischen Bemühungen verstärkt, Kleinbauern mit innovativen und transformativen Lösungen zu unterstützen.» Dazu gehörten beispielsweise ein verbesserter Zugang zu Produkten sowie agronomischen Schulungen und Märkten. «Vor diesem Hintergrund beschloss der Verwaltungsrat von Syngenta Group bereits 2022, die finanzielle Unterstützung der Stiftung auslaufen zu lassen. Als Konsequenz dieser Entscheidung wird die Stiftung ihren Sitz in der Schweiz bis Ende 2024 schliessen.» 

Syngenta stellt Ende Jahr die Finanzierung ihrer Stiftung für nachhaltige Landwirtschaft ein.
Foto: AFP
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In den afrikanischen und asiatischen Ländern, in denen die Stiftung tätig sei, würden derzeit mögliche Alternativen für ihre Programme geprüft, heisst es vonseiten Syngenta weiter. Die Stiftung suche auch nach Optionen für ihre lokalen Teams und prüfe, wie die Arbeiten in einem neuen Rahmen fortgesetzt werden könnten.

Eigentlich hatte die Stiftung grosse Ziele. Bis 2025 wollte sie die Anzahl der unterstützten Betriebe auf 20'000 erhöhen, wie weiterhin auf der Website vermerkt ist. Nun also das Aus – zumindest in der Schweiz.

Im Dezember 2023 deckte die «SonntagsZeitung» auf, dass die Syngenta-Stiftung in Kenia Pestizide des Konzerns vermarktet, die in der Schweiz und in der EU verboten sind. Mit dem Vorfall beschäftigte sich auch das Kantonsparlament von Basel-Stadt. Ein Vorstoss widmete sich der Frage, ob die Stiftung tatsächlich als gemeinnützig gelten und damit auch von den Steuern befreit werden könne. (mth)

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