Skilift-Betreiber bangt um die Saison
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Wärme sorgt für grüne Piste:Skilift-Betreiber bangt um die Saison

Wüstenluft bringt Skigebiete ins Schwitzen
«Für einige Wintersportorte wird es schwierig»

Erst wurde es eisig kalt, dann wieder warm: Auch die nächsten Tage bleibt es frühlingshaft – und das wird zum Problem für Skigebiete. Die Saison droht dahinzuschmelzen.
Publiziert: 26.01.2024 um 13:33 Uhr
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Aktualisiert: 27.01.2024 um 11:34 Uhr
Sandra Gerber

Eine grosse Wolke aus Saharastaub zieht über ganz Westeuropa hinweg. Mit ihr kommt ein Schwall Wüstenluft – und ungewöhnlich milde Temperaturen. Auch in der Schweiz ist Schluss mit Bibbern.

«Von Winter ist nichts zu spüren, ein Hauch von Frühling liegt in der Luft», sagt Klaus Marquardt von Meteo News zu Blick.

Sehr zum Ärger tiefer gelegener Skigebiete. Am Montag wird es auf 2000 Metern rund 9 Grad warm, es herrscht Tauwetter. Marquardt weiter: «Auch im Flachland steigt das Temperaturniveau von Tag zu Tag an.» Am Monatsende steht für ihn deshalb fest: Der Januar war zu mild und zu nass.

In ganz Europa wird es warm. Die Karte zeigt die Höchstwerte am Montag.
Foto: Meteo News
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«Wo jetzt kein Schnee liegt, kommt auch keiner mehr»

Dass die überdurchschnittlich hohen Temperaturen Konsequenzen mit sich ziehen, ist wenig verwunderlich. «Für einige Skigebiete wird es schwierig: Während jene oberhalb von 2000 Metern keine Probleme haben werden, werden Skigebiete in mittleren Lagen leiden», warnt Marquardt.

Denn in höheren Lagen liegt genug Schnee, der nicht plötzlich wegschmilzt. «Doch wo jetzt kein Schnee liegt, kommt auch keiner mehr – zumindest bis Anfang Februar.» Der Meteorologe weiss: «Für Dorflifte sieht es nicht gut aus.»

Extrem mild in den Bergen

Saharastaub ist zwar unterwegs, wirkliche Auswirkungen auf die Schweiz hat er aber nicht. Es bleibt so warm wie bisher. Bevor es frühlingshaft weitergeht, wird es allerdings am Samstag noch mal ein wenig kälter. Laut Marquardt sorgt eine Kaltfront in der Nacht auf Samstag für einen begrenzten Temperaturrückgang, dazu kommt ab dem Wochenende mehr oder weniger zäher Nebel und Hochnebel. Somit liegen die Temperaturen im Flachland am Sonntag im jahreszeitlichen Normbereich, zum Beispiel in Zürich bei 5 Grad.

Anders sieht es in den höheren Lagen aus. «Oberhalb des Nebels wird es in den Bergen extrem mild. Die Schneefallgrenze liegt derzeit noch bei 2000 Metern, in der Nacht auf Samstag sinkt sie auf 1500 Meter – dann hört der Niederschlag auf», sagt der Wetterexperte. Danach schaut man auf die Nullgradgrenze – diese liegt am Sonntag bei 3000 Metern. «Am Montag steigt sie sogar noch weiter auf 3200 bis 3400 Meter an. Bis zum Monatsende bleibt es also überdurchschnittlich warm», erklärt Marquardt.

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