«Die Tür ist leider zu»
Ösi-Skispringerin sorgt mit Nationenwechsel für Wirbel

Sophie Sorschag steht erst am Anfang ihrer Karriere. Nun wird sie zu einem ungeplanten Schritt gezwungen. Weil Österreich sie aus dem Kader gestrichen hat.
Publiziert: 09.11.2022 um 18:32 Uhr
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Aktualisiert: 09.11.2022 um 20:11 Uhr

Aufregung im Team der österreichischen Skispringerinnen.

Sophie Sorschag (23), Team-Weltmeisterin 2021, will nicht mehr für Österreich starten. Der Grund? Man hat sie aus dem Kader geworfen. «In Österreich ist die Tür leider zu», sagt sie zur «Krone». «Am 27. April wurde ich total unvorbereitet vom Verband ausgeschlossen. Deshalb und da ich meinen geliebten Sport weiterhin ausüben möchte, musste ich den Nationenwechsel beantragen.» Es bleibe ihr keine andere Option, will sie ihre Karriere nicht schon beenden.

«Wir wollten sie behalten»

Komplett anders wird die Sache beim österreichischen Verband wahrgenommen. So sagt der nordische Sportdirektor Mario Stecher: «Für uns ist es schade, denn wir wollten sie behalten. Aber Sorschag selbst hat im Juni von sich aus den Antrag auf den Nationenwechsel bei der Präsidialkonferenz eingereicht.»

Sophie Sorschag fliegt in Zukunft nicht mehr für Österreich.
Foto: imago images/MIS
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So oder so ist die Sache noch nicht in trockenen Tüchern. Für wen Sorschag künftig an den Start gehen wird, ist offen. «Es gibt mehrere Optionen, hoffentlich können wir das bald abschliessen», sagt die Skispringerin. Dass mehrere Nationen sie gerne in ihren Reihen wüssten, überrascht nicht. Denn Sorschag ist nicht nur Team-Weltmeisterin, sondern bei 17 Weltcup-Starts auch bereits dreimal in die Top 10 gesprungen.

Skurrile Olympia-Disqualifikation

Derzeit bereitet sich Sorschag auf ihr Comeback vor. Im Februar stürzte sie schwer und erlitt Verletzungen an Kreuz- und Seitenband sowie dem Meniskus. Eine Operation war nötig und die Saison vorzeitig vorbei.

Kurz davor hatte sie während der Olympischen Spiele in Peking für Schlagzeilen gesorgt. Weil gleich zwei Teamkolleginnen an Corona erkrankten, wurde sie kurzfristig für den Wettkampf nachnominiert. Damit ihr Anzug olympiakonform ohne Sponsoren daher kam, klebte sie diese kurzerhand ab. Ein Fehler. Sie wurde wegen der Abklebungen disqualifiziert.

Sie habe nicht gewusst, dass sie das nicht dürfe, meinte sie in der Folge gegenüber ORF. Auch von den Trainern habe sie keiner darauf hingewiesen. «Ich hatte schon einen anderen Anzug, aber es hat geheissen: Wenn es mit den Abklebungen geht, dann nehmen wir den.» (bir)

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