Skeleton-Star Gilardoni vor Olympia-Out
So brutal war der Sturz in Peking wirklich!

Schon wieder ein Gehirnerschütterungs-Drama um Marina Gilardoni. Nun braucht die Medaillen-Hoffnung für Peking 2022 in den nächsten Wochen ein Skeleton-Wunder.
Publiziert: 18.11.2021 um 18:20 Uhr
Matthias Dubach

Ist Marina Gilardoni (34) der grösste Pechvogel des Schweizer Sports? Gut möglich. Unser Skeleton-Star verpasste schon die letzte Saison wegen einer Gehirnerschütterung. Dann war sie wieder fit und wollte mit Vollgas Richtung Olympische Spiele. Doch jetzt ist Gilardoni wieder out. Wieder eine Gehirnerschütterung.

Nun droht der Vize-Weltmeisterin von 2020 das schnelle Aus für Peking. Denn statt dass sie ab dem Weltcup-Auftakt diesen Freitag in Innsbruck die nötigen Resultate für den Olympia-Startplatz sammeln kann, steckt Gilardoni in der Reha. Wieder ein kompletter Trainingsstopp. Wieder Schwindelgefühle. Wieder Sichtprobleme.

«Mit der Sicht geht es wieder besser. Aber wir mussten einen Teil der Therapie anpassen, weil mein Körper noch nicht soweit war», sagt die St. Gallerin. Ist sie in zwei Wochen nicht zurück im Eiskanal, ist der Zug nach China abgefahren.

Marina Gilardoni im Eiskanal: Wann sie nach ihrer zweiten Gehirnerschütterung in zehn Monaten auf den Schlitten zurückkehren kann, ist ungewiss.
Foto: keystone-sda.ch
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Mit 100 km/h in die Wand

«Es wäre ein herber Verlust», sagt Swiss-Sliding-Sportchefin Fabienne Meyer. Denn bis zum bösen Sturz am 10. Oktober in Yanqing ist Gilardoni auf der Olympia-Bahn schnell. Doch dann krachts fürchterlich. Bei der Ausfahrt aus dem Kreisel knallt sie mit rund 100 km/h in die Wand, bleibt bewusstlos liegen.

Zunächst ist nur von einer Schulterblessur die Rede. Doch nun enthüllt Gilardoni, wie brutal der Crash mit ihrer zweiten Gehirnerschütterung in nur elf Monaten wirklich war. «Ich habe noch Glück gehabt, weil der Schlitten die extremen Kräfte noch etwas abfederte.»

Dieser Schlitten wurde völlig demoliert, ein neuer steht längst bereit. Aber wann Gilardoni darauf fahren kann, ist offen. «Nächste Woche versuche ich, zu joggen. Für den Start muss ich rennen können.» Doch das Comeback ist das eine. Dann auch noch mit viel verpasstem Training die nötigen Resultate einzufahren, das andere. Besonders bitter: Für Olympia müssen in zwei Saisons sechs Starts nachgewiesen werden. Weil Gilardoni aber schon den ganzen letzten Winter fehlte, müsste sie alle sechs in den nächsten zwei Monaten einsammeln.

Es scheint aussichtslos. «Wenn es eine Chance gibt, packe ich sie. Aber ich lasse mich nicht verrückt machen», sagt Gilardoni, der grösste Pechvogel des Winters.

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