Emotionale Worte von Nadine Fähndrichs Bruder Cyril
«Jetzt bekommt sie das, was sie verdient»

Sie jubeln und leiden zusammen, schwitzen gemeinsam in zahlreichen Zusatzstunden: Cyril Fähndrich erklärt, weshalb seine ältere Schwester Nadine eine Inspiration für ihn ist. Und warum ihn der Erfolg der Schweizer Langlauf-Überfliegerin nicht überrascht.
Publiziert: 25.12.2022 um 10:14 Uhr
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Marco PescioReporter Sport

Das Fähndrich-Imperium wächst. Beim Heimweltcup in Davos sind die Wollmützen des Fanklubs von Nadine Fähndrich (27) und ihrem Bruder Cyril (23) der Renner. «Die grüne Kappe sieht man überall», meint Cyril lachend und blickt in Richtung der Zuschauerplätze im Zielstadion: «Jetzt haben wir auch noch den Cologna-Fanklub damit ausgestattet.»

Der Innerschweizer hatte zusammen mit seiner Schwester einen Car organisiert, der die Fans von Luzern nach Davos chauffierte. «Das hat sich absolut gelohnt, das machen wir jetzt jedes Jahr.» Mit Nadines Sieg im Skating-Sprint und ihrem starken achten Rang über 20 km hat sich dieser Aufwand bereits absolut ausgezahlt. Doch Cyril setzt mit seinen Auftritten am Wochenende noch einen drauf. Der 19. Platz über 20 km ist sein bislang bestes Karriere-Ergebnis überhaupt, hinzu kommt der gute 23. Platz im Sprint. Der aufstrebende Swiss-Ski-Athlet, aktuell im A-Kader, freut sich: «Jetzt habe ich gezeigt, dass ich in den Weltcup gehöre.»

Die grösste Inspiration auf seinem Weg nach oben findet er in der eigenen Familie. Seine Schwester Nadine rockt derzeit die Sprint-Disziplin, hat schon zwei Saison-Triumphe sowie den Schweizer Rekord bei den Frauen (total drei Einzel-Weltcupsiege) in der Tasche. Jetzt kann sie voller Selbstvertrauen die Tour de Ski (ab 31. Dezember, Start im Val Müstair) angehen.

Vor zwei Jahren: Nadine und Cyril Fähndrich haben Spass beim Blick-Fotoshooting.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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«Das, was Nadine jetzt zeigt, kann sie schon lange»
Cyril Fähndrich
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Dass sie auf die aktuelle Saison hin regelrecht explodiert ist, überrascht Cyril Fähndrich nicht: «Das, was sie jetzt zeigt, kann sie schon lange. Vielleicht hatte sie nicht immer die Lockerheit, die ich vielleicht ein bisschen mehr habe. Doch das hat sich jetzt gelöst. Jetzt bekommt sie das, was sie verdient.»

Das Warten auf den Lohn

Sind das Frauen- und das Männerteam am gleichen Wettkampfort, jubeln oder leiden sie gemeinsam. In ruhigeren Phasen des Jahres absolvieren sie auch mal zusammen anstrengende Trainingseinheiten – in der Loipe, auf den Roll-Ski, auf dem Bike oder zu Fuss. Cyril sagt: «Was Nadine macht, ist brutal. Ich kenne niemanden, der so hart an sich arbeitet wie sie.» Deshalb sei es für ihn klar: «Irgendwann kommt der Lohn.»

Nadines Erfolge würden ihn zusätzlich pushen, sagt Cyril: «Ich kann mega viel von ihr abschauen. Wenn sie gut performt, gibt das auch mir Selbstvertrauen. Es zeigt, was alles möglich ist.» Dass es im Leben eines Sportlers auch mal Phasen gibt, in denen es gar nicht nach Wunsch läuft, weiss aber auch er. Unabhängig davon, ob Nadine Fähndrichs Höhenflug kurz oder lange anhält, ist für ihn klar: «Ich werde immer stolz auf sie sein.»

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