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Timo Rohner vor Blitz-Debüt im Weltcup
Sohn von Bob-Legende ist Senkrechtstarter der Saison

Das Bob-Team Rohner Bulls nimmt die interne Konkurrenz auf die Hörner! Timo Rohner (21) fährt am Samstag in Königssee erstmals im Weltcup. Wie einst sein erfolgreicher Vater Marcel.
Publiziert: 09.01.2019 um 17:00 Uhr
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Aktualisiert: 09.01.2019 um 20:33 Uhr
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Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Das einstige Bob-Land Schweiz befindet sich in der Saison null! Nach einer Rücktrittswelle läuft diesen Winter der Neuaufbau mit lauter jungen Bob-Lehrlingen.

Doch die neue Nachwuchs-Offensive hat ihre Tücken! Einerseits weiss der Verband nicht recht, wie man Bob-Oldie Billi Meyerhans (51) und sein A-Team in die Strategie einbetten soll. Und mit Timo Rohner (21) ist plötzlich ein Youngster im Europacup der schnellste Schweizer, den der Verband vor der Saison nicht zu den vier förderungswürdigen Bob-Lehrlingen Michael Vogt, Michael Kuonen, Yann Moulinier und Simon Friedli zählte.

Rohner? Ein Name aus der guten alten Schweizer Bob-Ära. Timos Vater Marcel (54) holt 1998 in Nagano Olympia-Silber und zweimal den Gesamt-Weltcup. Der Sohn der Legende sagt: «Mein Vater nimmt mir viel organisatorische Manager-Aufgaben ab, so kann ich mich voll aufs Fahren konzentrieren.» Und auch Bremser Adrian Fässler stammt aus einer Bob-Familie: Sein Vater Marcel wurde 1988 in Calgary im Team von Ekkehard Fasser Olympiasieger.

Die nächste Generation im Eiskanal: Timo Rohner fährt wie Vater Marcel Bob.
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«Damit haben wir nicht gerechnet»

Doch wurden der Zuger und sein Team Rohner Bulls vom Verband vergessen? Nein. Aber weil andere im Magglinger Leistungstest vor der Saison besser sind und Rohner letzte Saison wegen seiner Zimmermann-Lehre nur sporadisch fährt, schafft er zunächst den Cut nicht. Doch dann lässt Rohner die Zeiten im Eiskanal sprechen. Timo: «Ich habe die Lehre abgeschlossen und bin seit Oktober Profi.» Verbands-Leistungschef Lukas Fischer: «Er hat athletisch einen Sprung gemacht. Aber mit solchen Leistungen haben wir bei ihm noch nicht gerechnet.»

Der Verband reagiert auf bullenstarken Senkrechtstart – und lässt kurzfristig Rohner und Meyerhans in St. Moritz zu einem Selektionsrennen um die Weltcup-Plätze antreten. Der Shootingstar schnappt sich so das Ticket im Zweier, Meyerhans verteidigt seines im Vierer. Fischer: «Es war eine faire sportliche Entscheidung. » Bob-Lehrling Michael Vogt ist wegen seines Potentials für den zweiten Weltcup-Platz gesetzt.

Damit fährt in Königssee an diesem Samstag, Innsbruck und beim Heim-Weltcup in St. Moritz bereits die nächste Generation Rohner mit. Timo: «Wir haben keinen Druck und wollen Erfahrungen sammeln!»

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