Nach lebensgefährlichem Crash
Schweizer werfen Bob-Weltverband Sicherheitsmängel vor

Nach dem Bob-Drama um den schwer verletzten Schweizer Anschieber Sandro Michel fordert Swiss Sliding ein Umdenken bei der Sicherheit. Im Visier: Weltverband IBSF.
Publiziert: 27.02.2024 um 10:35 Uhr
|
Aktualisiert: 27.02.2024 um 15:31 Uhr
RMS_Portrait_AUTOR_1046.JPG
Matthias DubachLeiter Reporter-Pool Blick Sport

Der Schweizer Bobverband Swiss Sliding hat sich ein paar Tage Zeit gelassen, doch jetzt attackiert er nach dem Bob-Drama von Altenberg (D) den Weltverband IBSF. Der schwere Crash des Schweizers Schlittens mit den lebensgefährlichen Verletzungen von Anschieber Sandro Michel (27) habe gravierende organisatorische und kommunikative Mängel bei der IBSF in Sachen Sicherheit zutage gefördert.

«Der grösstmögliche Schutz der Athletinnen und Athleten muss für einen Weltverband einer Rennsportart die allerhöchste Priorität haben», sagt Swiss-Sliding-Boss Sepp Kubli. Die Schweizer fordern jetzt von der IBSF die Gründung einer Sicherheitskommission mit Experten aus verschiedenen Bereichen wie Technik, Material, Bahnbau und Medizin sowie Athletenvertretern. Dazu soll es im Weltcup einen ständigen Sicherheitsdelegierten geben. «Es reicht uns nicht, wenn man uns beteuert, dass man sich darum kümmere», sagt Kubli.

Ex-Pilot Christian Reich in die Kommission?

Für Swiss Sliding hat der verheerende Crash, der womöglich den besten Schweizer Anschieber die Karriere kostet und so mit Michael Vogt (26) auch den schnellsten Piloten zu einem Neuanfang zwingt, das Fass zum Überlaufen gebracht. Denn der Verband schreibt in seiner Mitteilung, dass die Risiken eines unkontrollierbaren, aus dem Zielauslauf zurückrutschenden Bobs gerade in Altenberg seit Jahren bekannt gewesen seien.

Die Show geht an der WM in Winterberg weiter: Aber nun fordert Swiss Sliding (Bild Bob von Timo Rohner) vom Weltverband ein Umdenken bei der Sicherheit.
Foto: Getty Images

Auch mithilfe anderer nationaler Verbände will Swiss Sliding die Gründung der neuen Sicherheitskommission am Weltkongress im Juni durchbringen. Als Mitglied schlagen Kubli und Co. den ehemaligen Schweizer Toppiloten Christian Reich (56) vor, der heute bei SRF als Bob-Experte arbeitet.

Externe Inhalte
Möchtest du diesen ergänzenden Inhalt (Tweet, Instagram etc.) sehen? Falls du damit einverstanden bist, dass Cookies gesetzt und dadurch Daten an externe Anbieter übermittelt werden, kannst du alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen lassen.
Fehler gefunden? Jetzt melden
Was sagst du dazu?