Kaisa Mäkäräinen (38) hat eine äusserst erfolgreiche Karriere hinter sich. Dreimal konnte die Finnin den Gesamtweltcup gewinnen (2010/11, 2013/14 und 2017/18), 2011 wurde sie Weltmeisterin in der Verfolgung. Doch nun könnte sie ihren zweiten Sieg in der Gesamtwertung verlieren. Der Grund: Doping. Doch die Sünderin ist nicht Mäkäräinen.
Denn es ist Olga Saizewa (43), die nun von der Internationalen Biathlon Union (IBU) sanktioniert wurde. So wies der Weltverband nach, dass die Russin in der Saison 2013/14 gedopt war und wurde folglich aus der Wertung sämtlicher Rennen gestrichen. Dies wirbelte auch die Punkteverteilung dieser Wettkämpfe durcheinander, mit der Folge, dass Kaisa Mäkäräinen nun nicht mehr an erster Stelle steht.
«Unschuldige Athleten dürfen nicht bestraft werden»
Der neuen Rangliste zufolge würde nun Tora Berger (40) mit 868 Punkten den Sieg im Gesamtweltcup erben – fünf Zähler vor Mäkäräinen. Doch die Norwegerin möchte die grosse Kristallkugel nicht in Anspruch nehmen: «Es würde sich fast so anfühlen, als würde man ihr den Sieg stehlen», sagt sie gegenüber dem norwegischen TV-Sender NRK.
«Für Kaisa wäre es sicher am Schlimmsten, wenn man ihr die Kugel abnimmt», so Berger, die 2014 ihre Karriere beendete. Auch die IBU will der Finnin nicht einfach den Sieg entreissen. «Wir wollen eine faire Lösung für alle finden. Unschuldige Athleten dürfen nicht wegen Doping-Vergehen anderer benachteiligt werden», teilt der Verband mit.
Auch in Sachen Preisgeld müsste die 38-Jährige unter Umständen einige Abstriche machen. Der Biathlon-Verband will das aber verhindern. Man werde sich diese Woche zusammensetzen, um die bestmögliche Lösung so schnell wie möglich zu finden. Wie diese aussieht, bleibt abzuwarten. (che)
