Wegen Superstar Alexander Rudd
Riesenwirbel in der Schweizer Unihockey-Szene!

Alexander Rudd ist in seiner Heimat Schweden ein Unihockey-Star. Jetzt wurde er von Ad Astra Sarnen verpflichtet. Dies sorgt für Schlagzeilen – und für Ärger.
Publiziert: 12.08.2021 um 16:38 Uhr
Daniel Leu

Seit Ad Astra Sarnen vergangene Woche die Verpflichtung von Superstar Alexander Rudd (29) bekannt gab, jagt eine Schlagzeile die andere. So berichtete zum Beispiel SRF, dass der zweifache schwedische Weltmeister Teil eines Drogen- und Waffenhändler-Rings gewesen sein soll.

Hat der Erstligist demnach einen Kriminellen verpflichtet? «Alexander ist definitiv kein Verbrecher», erklärt Präsident André Küchler gegenüber Blick, «was in den letzten Tagen über ihn geschrieben wurde, ist eine absolute Frechheit.»

«Er ist der allerkleinste Fisch»

Fakt ist: Rudd kam 2017 mit seinem Auto in eine Polizeikontrolle und wurde dabei mit 0,44 Promille erwischt. In Schweden gilt eine Grenze von 0,2 Promille. Ausserdem habe er wegen einer Krankheit Medikamente gekauft, die zum Zeitpunkt des Kaufs legal waren, aber nachträglich als illegal gewertet wurden, erklärt Küchler.

Schwedischer Superstar: Die Sarnen-Neuverpflichtung Alexander Rudd.
Foto: imago images / Bildbyran
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Was ihm jetzt zum Verhängnis wurde: Er hatte diese Medikamente offenbar über eine zwielichtige Online-Plattform gekauft. Im Rahmen der Aktion «kristallhärvan» hat die schwedische Justiz nun 58 Personen den Prozess gemacht. Darunter eben auch Rudd. «Er ist unter den Angeklagten der allerkleinste Fisch», so Küchler, «aber da er eben eine öffentliche Person ist, wird die Geschichte nun breitgewalzt und Sachen behauptet, die einfach nicht stimmen.»

Im Verfahren wurde Rudd nun wegen eines geringfügigen Drogendelikts verurteilt, und es wurde eine Bewährungsstrafe ausgesprochen (75 Stunden Zivildienst). Doch seine Anwälte werden gegen das erstinstanzliche Urteil Berufung einlegen. Es gilt daher noch immer die Unschuldsvermutung. Küchler: «Seine Anwälte sind sich sicher, dass er unschuldig ist.»

«Wir stehen hinter Alexander»

Trotzdem bleibt die Frage: Darf man als Klub einen solchen Spieler verpflichten? Ja, sagt Küchler. «Natürlich haben wir uns darüber sehr viele Gedanken gemacht. Wir haben in den letzten Monaten vor dem Transfer über 100 Gespräche geführt. Mit Alexander und mit Leuten aus seinem Umfeld. Super finden wir das, was passiert ist, natürlich nicht. Doch wir stehen zu 120 Prozent hinter Alexander. Er hat eine Chance verdient.»

Auf dem Unihockey-Feld zeigen, was er drauf hat, kann der schwedische Superstar schon bald. Am 11. September beginnt für Ad Astra Sarnen die neue Saison.

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