Steingruber hilft aus der Reha mit
Turn-Girls tragen Giulia im EM-Herzen

Der Kreuzbandriss von Turn-Star Giulia Steingruber hat für zwei Frauen im EM-Team grosse Auswirkungen: Ilaria Käslin und Anina Wildi.
Publiziert: 31.07.2018 um 02:13 Uhr
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Aktualisiert: 25.09.2018 um 09:43 Uhr
Matthias Dubach

Das Ziel des Turnverbands für die Frauen war eine EM-Medaille und ein Diplom. Aber diese Vorgabe für Glasgow wurde vor der schweren Kreuzbandverletzung von Giulia Steingruber (24) ausgegeben!

Jetzt muss das Schweizer Frauen-Quintett in Schottland ohne ihren Star retten, was zu retten ist. Eine Medaille? Da ist höchstens träumen erlaubt. «Wir müssen realistisch bleiben. Wir wollen gute Wettkämpfe zeigen, Freude haben und einfach das Beste rausholen», sagt Ilaria Käslin (20).

Käslin kennt Glasgow bereits

Die Tessinerin ist nach dem Giulia-Out plötzlich Captain des Teams, das sich die Finalteilnahme und damit den Einzug unter die besten acht Nationen zum Ziel gesetzt hat. «Ich übernehme gerne die Captain-Rolle. Ich werde für die anderen Teammitglieder da sein, wie es sonst Giulia für uns macht. Ich habe von ihr ein paar organisatorische Sachen übernommen.» Käslin ist froh, dass sie in Glasgow vor drei Jahren bereits WM-Teilnehmerin war. «Das ist hilfreich, ich kenne bereits die Halle und wir wohnen auch im selben Hotel wie 2015.»

Ihre Teamkolleginnen wünschen Steingruber gute Besserung.
Foto: BENJAMIN SOLAND
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Das Frauen-Team besuchte die verletzte Steingruber im Spital. Und die fünffache Europameisterin wird trotz ihrer rund neunmonatigen Reha-Pause weiterhin nicht aus dem Umfeld ihrer Teamkolleginnen verschwinden. Käslin: «Sie ist immer da für uns. Wir können ihr jederzeit schreiben oder sie anrufen.»

Zwei 15-Jährige im Team

Für Giulia nachgerückt ist Anina Wildi. Die 15-Jährige bildet nun mit Käslin, Stefanie Siegenthaler (20), Thea Brogli (18) und Leonie Meier (15) das junge Team. «Der Grund für meine erste EM ist nicht schön», sagt Wildi, die Steingrubers Verletzungsschock am Dreiländerkampf in St-Etienne vor Ort miterleben musste. «Aber ich freue mich sehr, Erfahrungen zu sammeln. Die Nervosität wird erst in der Halle kommen.»

Wildi gibt zu, dass sie Giulia als Teamkollegin vermisst. «Es fehlt etwas. Sie ist mein grosses Vorbild, weil der Sprung auch meine Disziplin ist. Ich schätze es sehr, dass sie uns immer so gut unterstützt.» Das wird die Olympia-Bronze-Gewinnerin auch diesmal an der EM machen. Für einmal einfach aus der Ferne.

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