Yung-Jan Chan über Doppel-Partnerin Hingis
«Mit Martina kann ich über alles sprechen»

Martina Hingis (36) tritt im Doppel in Roland Garros erstmals an einem Major mit Yung-Jan Chan (27) an. Die Taiwanesin im Interview.
Publiziert: 31.05.2017 um 10:35 Uhr
|
Aktualisiert: 12.09.2018 um 02:40 Uhr
Marc Ribolla aus Paris

Schon drei Titel hat das schweizerisch-taiwanesische Doppel Martina Hingis/Yung-Jan Chan seit ihrer Premiere im Februar gewonnen (Indian Wells, Madrid, Rom). Auch in Roland Garros zählen sie zu den Favoriten.

Yung-Jan Chan, was ist das Geheimnis, das es mit Martina an der Seite so gut läuft?
Wir kennen uns gegenseitig sehr gut. Auch schon aus der Zeit als Gegnerinnen, wo wir im Doppel fast jede Woche gegeneinander spielten. Darüber hinaus kenne ich Martinas Spiel natürlich schon seit ich klein war. Das versuchte ich immer zu kopieren, deshalb spielen wir so ähnlich.

Wie ist eure Beziehung?
Sie ist ziemlich eng. Mit Martina kann ich über alles sprechen. Wir verbringen viel Zeit zusammen auf und neben dem Platz. Es gibt keinerlei Probleme oder grosse Diskussionen zwischen uns.

Teamgeist: Martina Hingis und Doppel-Partnerin Yung-Jan Chan verstehen sich auf und neben dem Platz.
Foto: Getty Images
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Wie verbringt ihr die Zeit ausserhalb des Courts am liebsten?
Wir gehen viel shoppen, sehen uns die Stadt an und wir essen beide gerne. Das ist auch immer eine Art Belohnung.

Kocht ihr auch gemeinsam?
Noch nicht. Wir geben uns gegenseitig Restauranttipps. Allgemein haben wir einen ähnlichen Geschmack, was Essen betrifft.

Gabs schon ein besonders Erlebnis mit Martina?
Ja, bei der Siegerehrung in Indian Wells war ich einen Moment sehr gerührt. Sie bedankte sich in der Ansprache bei mir, dass sie mit mir nach über einem Jahr den Weg zum Siegen zurück gefunden hat.

Sie spielten in den letzten Jahren mit ihrer Schwester. Nun seit Februar mit Martina. Wie kams dazu?
An den Australian Open gab uns Martina eine Hälfte eines Trainings-Platzes in der Halle, weil es draussen regnete. Ich und meine Schwester spielten mit unserem Sparringpartner und Martina füllte die Lücke als Vierte auf. Wir spielten ein paar Punkte und hatten Spass. Martina sagte dann, falls meine Schwester mal nicht spielen könne, könne ich sie einfach anrufen. Nach Melbourne sprachen wir zusammen und probierten es mal.

Welches ist ihre erste Erinnerung an Martina?
Ich schaute ihr am TV so mit acht Jahren zu. Mein Wunsch war, dass ich eines Tages ihre Gegnerin sein kann. Das passierte dann viele Jahre später tatsächlich. Selbst jetzt denke ich manchmal: ‚Es ist Martina neben mir!’ Ein Traum ist wahr geworden.

Was sind die Erwartungen ans erste gemeinsame Grand-Slam-Turnier?
Wir hatten eine gute Vorbereitung mit drei Titel in fünf Turnieren. Wir sind bereit. Klar nehmen wir Runde um Runde, aber der Titel ist unser Ziel.

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Alle 37 Doppel-Partnerinnen in Hingis' WTA-Karriere


Petra Langrova (Tsch) 1994 – 1996
Annabel Ellwood (Aus) 1995
Gigi Fernandez (USA) 1995 – 1997
Caroline Schneider (De) 1995
Radka Zrubakova (Slk) 1995
Iva Majoli (Kro) 1995 – 1996
Irina Spirlea (Rum) 1995
Chanda Rubin (USA) 1996
Anke Huber (De) 1996
Helena Sukova (Tsch) 1996 – 1998
Linda Wild (USA) 1996
Natascha Zwereva (WRuss) 1997 – 1998
Jana Novotna (Tsch) 1997 – 1999
Mary Joe Fernandez (USA) 1997
Arantxa Sanchez Vicario (Sp) 1997
Lindsay Davenport (USA) 1997 – 1999
Mirjana Lucic-Baroni (Kro) 1998
Anna Kurnikowa (Russ) 1999 – 2002
Mary Pierce (Fr) 2000
Nathalie Tauziat (Fr) 2000
Monica Seles (USA) 2001
Jennifer Capriati (USA) 2001
Barbara Schett (Ö) 2002
Tatiana Golovin (Fr) 2006
Swetlana Kusnezowa (Russ) 2007
Maria Kirilenko (Russ) 2007
Daniela Hantuchova (Slk) 2007 & 2013
Sabine Lisicki (De) 2014 – 2015
Flavia Pennetta (It) 2014 – 2015
Vera Zvonareva (Russ) 2014
Belinda Bencic (Sz) 2014 – 2017
Sania Mirza (Ind) 2015 – 2016
Xinyun Han (China) 2015
Coco Vandeweghe (USA) 2016 – 2017
Jelena Jankovic (Srb) 2016
Timea Bacsinszky (Sz) 2017
Yung-Jan Chan (Taip) 2017

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Ehemalige Doppelpartnerinnen über Hingis

Caroline Schneider
Nur einmal mit Hingis zusammen spielte die heute 43-jährige Deutsche Caroline Schneider. Im Mai 1995 in Berlin. «Wir hatten ein paar Monate davor gegeneinander Doppel gespielt. In Prostejov. Und uns gleich sehr gut verstanden. Martinas Mutter Melanie hat mich damals gefragt, ob ich mal mit Martina Doppel spielen könnte. Sie war ja noch sehr unerfahren», erinnert sich Schneider, die mittlerweile als Heilpraktikerin in Bayern eine eigene Praxis führt. Gegen die späteren Sieger Coetzer/Gorrochategui gabs aber eine knappe Niederlage. Ein paar Tage vor dem Berliner Turnier fuhr Schneider fürs Training in die Schweiz nach Trübbach SG in Hingis’ Heimat. Eine Episode hat aus jener Zeit sie noch besonders präsent. «Als Martina mich, die noch nie auf einem Pferd sass, auf ihr geliebtes Pferd setzte, fing dieses zu Galoppieren an. Martina konnte es gerade noch aufhalten. Ich war schweissgebadet, aber wir mussten später noch lange darüber lachen», sagt Schneider. Heute verfolgt sie Martinas Resultate, auch wenn sie keinen Kontakt mehr haben.  «Wir haben uns kurz gesehen, als ich letztes Jahr das Turnier in Stuttgart besucht habe. Es war ein freudiges Wiedersehen,, leider sind wir nicht gross zum Reden gekommen», erzählt sie.

Anke Huber
Einen einmaligen Auftritt hatte Hingis mit Anke Huber (42), wo sie im März 1996 in Miami die dritte Runde erreichten. Die Deutsche kann sich nicht mehr an die Umstände erinnern.  «Das Doppel war eher Zufall, hat aber sehr viel Spass gemacht. Martina und ich haben uns immer gut verstanden und das ist auch heute noch so. Ich bewundere sie, dass sie nach wie vor so eine erfolgreiche Doppelspielerin ist und dass sie auch immer noch Spaß am Tennis hat, was man ja deutlich auf dem Platz sehen kann», sagt Huber.

Gigi Fernandez
Mit nicht einmal 15 Jahren gewann Hingis ihren ersten WTA-Doppel-Titel 1995 in Hamburg. An der Seite von Gigi Fernandez (USA, 53). Deren Partnerin Natascha Zwerewa musste verletzt passen, deshalb fragte Gigi Martina an. An das Turnier mit Hingis erinnert sich Fernandez noch gut. «Sie war ein Naturtalent und benötigte nur wenig Hilfe bei der Spielstrategie und der Schlagauswahl. Martina war schon damals erstaunlich», sagt sie. Der Altersunterschied zwischen ihnen beträgt 17 Jahre. « Ich erinnere mich, wie mir Martina bei einem der Seitenwechsel erzählte, dass ich fast so alt bin wie ihre Mutter. Ich fand das nicht so lustig», meint Fernandez.

Petra Langrova
Mit der zehn Jahre älteren Tschechin Petra Langrova, die heute Cernoskova heisst, bestritt Hingis kurz nach dem 14. Geburtstag in Essen im Oktober 1994 ihr erstes WTA-Doppel. «Ich kenne Martina, seit sie geboren wurde. Ich habe früher gegen ihre Mutter Melanie Club-Matches gespielt», erklärt Cernoskova auf letstalktennis.org. Das Debüt gegen Majoli/Spirlea ging in drei Sätzen daneben. Hingis’ lange Karriere ist für Cernoskova keine Überraschung. «Sie war schon als kleines Mädchen eine aussergewöhnliche Spielerin. Martina hat immer noch die Energie, um zu trainieren und zu reisen. Sie könnte ewig spielen.»

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Nur einmal mit Hingis zusammen spielte die heute 43-jährige Deutsche Caroline Schneider. Im Mai 1995 in Berlin. «Wir hatten ein paar Monate davor gegeneinander Doppel gespielt. In Prostejov. Und uns gleich sehr gut verstanden. Martinas Mutter Melanie hat mich damals gefragt, ob ich mal mit Martina Doppel spielen könnte. Sie war ja noch sehr unerfahren», erinnert sich Schneider, die mittlerweile als Heilpraktikerin in Bayern eine eigene Praxis führt. Gegen die späteren Sieger Coetzer/Gorrochategui gabs aber eine knappe Niederlage. Ein paar Tage vor dem Berliner Turnier fuhr Schneider fürs Training in die Schweiz nach Trübbach SG in Hingis’ Heimat. Eine Episode hat aus jener Zeit sie noch besonders präsent. «Als Martina mich, die noch nie auf einem Pferd sass, auf ihr geliebtes Pferd setzte, fing dieses zu Galoppieren an. Martina konnte es gerade noch aufhalten. Ich war schweissgebadet, aber wir mussten später noch lange darüber lachen», sagt Schneider. Heute verfolgt sie Martinas Resultate, auch wenn sie keinen Kontakt mehr haben.  «Wir haben uns kurz gesehen, als ich letztes Jahr das Turnier in Stuttgart besucht habe. Es war ein freudiges Wiedersehen,, leider sind wir nicht gross zum Reden gekommen», erzählt sie.

Anke Huber
Einen einmaligen Auftritt hatte Hingis mit Anke Huber (42), wo sie im März 1996 in Miami die dritte Runde erreichten. Die Deutsche kann sich nicht mehr an die Umstände erinnern.  «Das Doppel war eher Zufall, hat aber sehr viel Spass gemacht. Martina und ich haben uns immer gut verstanden und das ist auch heute noch so. Ich bewundere sie, dass sie nach wie vor so eine erfolgreiche Doppelspielerin ist und dass sie auch immer noch Spaß am Tennis hat, was man ja deutlich auf dem Platz sehen kann», sagt Huber.

Gigi Fernandez
Mit nicht einmal 15 Jahren gewann Hingis ihren ersten WTA-Doppel-Titel 1995 in Hamburg. An der Seite von Gigi Fernandez (USA, 53). Deren Partnerin Natascha Zwerewa musste verletzt passen, deshalb fragte Gigi Martina an. An das Turnier mit Hingis erinnert sich Fernandez noch gut. «Sie war ein Naturtalent und benötigte nur wenig Hilfe bei der Spielstrategie und der Schlagauswahl. Martina war schon damals erstaunlich», sagt sie. Der Altersunterschied zwischen ihnen beträgt 17 Jahre. « Ich erinnere mich, wie mir Martina bei einem der Seitenwechsel erzählte, dass ich fast so alt bin wie ihre Mutter. Ich fand das nicht so lustig», meint Fernandez.

Petra Langrova
Mit der zehn Jahre älteren Tschechin Petra Langrova, die heute Cernoskova heisst, bestritt Hingis kurz nach dem 14. Geburtstag in Essen im Oktober 1994 ihr erstes WTA-Doppel. «Ich kenne Martina, seit sie geboren wurde. Ich habe früher gegen ihre Mutter Melanie Club-Matches gespielt», erklärt Cernoskova auf letstalktennis.org. Das Debüt gegen Majoli/Spirlea ging in drei Sätzen daneben. Hingis’ lange Karriere ist für Cernoskova keine Überraschung. «Sie war schon als kleines Mädchen eine aussergewöhnliche Spielerin. Martina hat immer noch die Energie, um zu trainieren und zu reisen. Sie könnte ewig spielen.»

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