Wimbledon-Finalist Berrettini schlägt Alarm
«Nehmt mich vom Platz – ist ja nicht anzusehen»

Matteo Berrettini (26) befindet sich in einem schweren Formtief. Als er selbst beim Challenger-Turnier in Phoenix nicht überzeugen kann, platzt ihm der Kragen.
Publiziert: 22.03.2023 um 13:51 Uhr
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Marco PescioReporter Sport

Basta! Matteo Berrettini ist mit den Nerven am Ende. «Nehmt mich vom Platz! Das ist ja nicht anzusehen», ruft der 26-Jährige, als er auch auf dem Challenger-Turnier in Phoenix nicht auf Touren kommt.

Er scheidet im Viertelfinal gegen den Russen Alexander Schewtschenko (22/ATP 101) aus, und das in einem Wettbewerb zweiter Klasse. Die Weltnummer 23 taumelt.

Die bittere Dreisatz-Pleite (4:6, 6:3, 3:6) passt zum bislang mageren Jahr des hochveranlagten Römers. Neben einem Viertelfinal-Vorstoss in Acapulco (Mex) gabs nur herbe Dämpfer. Sowohl an den Australian Open als auch zuletzt in Indian Wells war nach einer Partie Schluss.

Matteo Berrettini trottet ernüchtert davon – der Italiener durchlebt schwierige Zeiten.
Foto: Getty Images
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Der Mann, der 2019 von Italiens renommierter Zeitung «Gazzetta dello Sport» als «Offenbarung des Jahres» ausgezeichnet wurde und 2021 im Wimbledon-Final stand, musste zuletzt viel Kritik einstecken. Vor allem auf persönlicher Ebene, weil er seit Kurzem mit Model und Moderatorin Melissa Satta (37) zusammen ist – der Ex-Frau von Fussballer Kevin-Prince Boateng (36).

In der «Repubblica» sah sich Berrettini jüngst gar gezwungen, sich öffentlich zu wehren: «Diese Beziehung ist keine Ablenkung von meinem Beruf. Ich finde es respektlos, sie als solche zu bezeichnen.»

«Die Leute übertreiben immer»

Mit Flavia Pennetta (41) eilt ihm hierbei eine prominente Kollegin zur Hilfe. Bei «Fanpage.it» findet die US-Open-Gewinnerin von 2015 deutliche Worte: «Solche Kommentare tun weh. Du fühlst dich verurteilt, wenn dir derart heftige Worte gesagt werden. Die Leute übertreiben immer.»

Zur sportlichen Krise meint Pennetta: «Wir Athleten wissen, dass wir nicht immer bei 100 Prozent Leistungsvermögen sein können. Die Menschen da draussen verstehen aber nicht, dass dies für uns ein hartes Stück Arbeit ist und dass wir die Allerersten sind, die unbedingt gut spielen wollen.»

Die nächste Möglichkeit, aus der Schaffenskrise zu finden, hat Berrettini schon diese Woche beim ATP-1000-Turnier in Miami. Dort ist er an Nummer 19 gesetzt – und geniesst zunächst ein Freilos. In Runde zwei trifft er auf den Kolumbianer Daniel Elahi Galan (26/ATP 89) oder den US-Amerikaner Mackenzie McDonald (27/ATP 55).

Es ist für Berrettini auch die Chance, seine Kritiker zum Schweigen zu bringen – die fremden und denjenigen in ihm.

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