Wann wird Wawrinka die Nummer 1?
Paris liegt Stan zu Füssen

Aus Paris kann man tolle Souvenirs mitbringen. Das schönste nimmt «Stan The Man» mit nach Hause: Die Coupe des Mousquetaires.
Publiziert: 08.06.2015 um 20:02 Uhr
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Aktualisiert: 28.09.2018 um 20:27 Uhr
Da ist das Ding! Wawrinka heute Morgen beim Fotoshooting.
Foto: Reuters
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Von Simon Häring

Mit 30 Jahren steht Stan Wawrinka in der Blüte seines Tennis-Schaffens. «Ich bin auf dem Höhepunkt meiner Karriere», sagt er am Tag nach seinem French-Open-Sieg. Gefeiert hat er bis spät in die Nacht mit Freunden und Familie. «Ganz entspannt. Ich bin kein Partytiger. Aber müde bin ich trotzdem.»

Nicht dabei war seine Tochter Alexia (5). Was hat sie zu Papas grossem Sieg gesagt? «Nicht viel. Ihr ist es egal, ob ich gewinne oder verliere», sagt Stan. Dafür schwärmt sein Vater Wolfram in den höchsten Tönen: «Wie mental stark er geworden ist! Das ist eindrücklich. Ich bin sehr stolz auf ihn.»

Dem Romand selbst fällt es auch 24 Stunden nach dem Triumph schwer, seine Emotionen in Worte zu fassen. «Was ich erreicht habe, fühlt sich surreal an. Dass es mir gelungen ist, mit Djokovic und Federer die beiden besten Spieler der Welt zu schlagen, macht es noch aussergewöhnlicher.»

Der geschlagene Davis-Cup-Kumpel freut sich für Stans Erfolge. «Ich konnte Rogers Anruf leider nicht entgegennehmen, aber er hat mir geschrieben», so Wawrinka. «Er steht immer hinter mir.»

Sein druckvolles und spektakuläres Spiel begeistert auch Tennis-Legende Mats Wilander: «Wenn er sein bestes Tennis zeigt, ist er unschlagbar. Das war unmenschlich.»

Paris liegt Stan heute zu Füssen. Seinen Zenit aber hat er noch nicht erreicht. «Ich würde gerne immer so spielen, aber bis jetzt habe ich den Schlüssel dazu noch nicht gefunden.» Findet er diesen jemals, kann «Stan the Man» sogar die Nummer 1 werden. «Ich habe lange gebraucht, um mein erstes Grand-Slam-Turnier zu gewinnen. Das zeigt, dass man im Tennis viel Zeit hat.»

Früher im Ernstfall oft blockiert, hat er sich mit harter Arbeit und eisernem Willen an die Weltspitze gespielt. «Etappe für Etappe, so funktioniere ich.» Und auch wenn er als Erster durchs Ziel läuft, beweist er bescheidene Grösse. «Dieser Sieg ist auch für dich, Magnus», widmet er den French-Open-Titel seinem Trainer Norman.

Der Schwede stand 2000 als Spieler sowie 2009 (als Federer gewann) und 2010 (als Nadal gewann) als Trainer von Robin Söderling im Pariser Final. Er verpasste aber stets den Sieg.

Und wie belohnt sich «Grand Stan» für seinen Erfolg? «Gar nicht. Die Trophäe ist Belohnung genug.» Schon in einer Woche startet für die neue Nummer 4 der Welt in Queen’s die Rasensaison. In Wimbledon gehört Wawrinka wieder zu den Favoriten.

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