Unser Tennis-Maestro im Tarnanzug
Warum dieses Federer-Foto 18 Jahre lang nirgends erschienen ist

Roger Federer im Tarnanzug! Dieses Bild wurde fast 18 Jahre unter Verschluss gehalten. Nun ist es erstmals erschienen. Für die Geheimhaltung gab es einen guten Grund.
Publiziert: 19.04.2021 um 18:34 Uhr
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Aktualisiert: 20.04.2021 um 16:37 Uhr

Hätten Sie ihn erkannt? Der junge Mann im Tarnanzug ist ... Roger Federer! Entstanden ist dieses Bild im September 2003, vor dem Davis-Cup-Spiel Australien–Schweiz in Sydney. Damals versuchten sich Federer und Stan Wawrinka an einem Team-Event beim «Laser-Game». Jetzt, nach langen 18 Jahren, wurde dieses Foto erstmals veröffentlicht. Und zwar im «Wohler Anzeiger».

Der Fotograf Andy Müller erklärt, warum dieses Bild bis letzte Woche nirgends erschienen ist. Müller war damals Chef einer Fotoagentur, zu deren Kunden auch Swiss Tennis zählte. Müllers Fotograf Urs Bucher lebte in Sydney und schoss die spektakulären Aufnahmen. So weit, so gut! Die Freude bei Swiss Tennis über die gelungenen Aufnahmen sei zwar gross gewesen, erklärt Müller heute, «doch dann wurde den Verantwortlichen die Problematik bewusst.»

Federer war dienstuntauglich

Zur Erklärung: Federer und das Militär – das war damals ein heisses Eisen, denn der Baselbieter musste aus medizinischen Gründen keinen Militärdienst absolvieren. Offenbar wegen Rückenbeschwerden. Ein Thema, das in der Schweiz hohe Wellen schlug. Sogar ein Wegzug aus der Schweiz war ein Thema. «Wir haben ernsthaft erwogen, den Wohnsitz ins Ausland zu verlegen», erklärte Vater Robert Federer im Sommer 2003.

Roger Federer im Tarnanzug, das war einst ein brisantes Motiv.
Foto: Urs Bucher/freshfocus
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Nur zwei Monate später entstand dann dieses Foto. «Diese militärischen Bilder hätten womöglich Einfluss auf den Entscheid gehabt, ob Federer diensttauglich ist oder nicht. Es hätte auf jeden Fall viele Diskussionen gegeben», erklärt Müller.

Die Folge davon: Das Foto kam in den Giftschrank. Müller: «Weil der Kunde König ist, landeten die Fotos in meinem Archiv und wurden nie veröffentlicht.»

Als Müller in den letzten Wochen sein Archiv aufräumte, entdeckte er diese Trouvaille wieder. «Heute dürfte eine Veröffentlichung kein Problem mehr sein. Und so wird das Bild erstmals und exklusiv gezeigt.» (D.L.)

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