Stricker über den Sieg gegen Cilic:
Das war sicher ein grossartiges Match, ich spielte von Beginn weg gut. Ich war nervös, aber er scheinbar auch. Ich servierte gut – bin sehr happy darüber..
Du wirktest so cool und in entscheidenden Momenten so aggressiv...
Das ist wohl etwas mein Gamestyle. Aber innerlich sah es doch anders aus, als es von aussen wirkte. Aber ich bin schon etwas erstaunt, dass ich das fast den ganzen Match durchziehen konnte.
Gibt es einen Unterschied zu den anderen Matches auf Challenger-Stufe?
Nicht gross, ausser dass ich viel nervöser war als bei den Juniors. Aber ich versuchte, den Match wie alle anderen, die ich bisher gewöhnt bin, zu nehmen – auch wenn es was anderes ist.
Warst Du nervöser als beim Final in Roland Garros?
Ja, ich denke schon. Nachdem ich gut begonnen habe, klang die Nervosität etwas ab, später kam sie dann aber wieder zurück.
Wie gingst Du mit der langen Warterei bei dieser Hängepartie um?
Ich hatte mich auf gestern eingestellt, aber dass es dann verschoben wurde, war okay für mich – es war ja schon ziemlich spät. Geschlafen habe ich nicht schlecht, früh eingeschlafen, lange ausgeschlafen – ich hatte es schlimmer erwartet. Heute habe ich mich sehr auf den Match gefreut und es ging ja alles gut.
Dein Jubel war verhalten. Wie geht es Dir emotional nach diesem Sieg?
Ich hatte den Sieg nach dem Matchball wohl noch gar nicht recht realisiert, weiss nur, dass ich etwas mega Cooles erlebt habe und bin zufrieden mit meiner Leistung. Aber verarbeiten werde ich das wohl erst am Abend im Hotel – vielleicht aber auch erst, wenn diese Woche vorbei ist. Aber natürlich freut es mich schon jetzt mega! Ich bin eh nicht der, der unglaubliche Emotionen zeigt.
Was für Erkenntnisse nimmst Du jetzt für den nächsten Match gegen Fucsovic mit?
Es zeigt mir, dass ich auch gegen Spieler wie Cilic mithalten kann und dass ich auf dem richtigen Weg bin und richtig arbeite. Die Ausgangslage gegen Fucsovic wird ähnlich sein wie heute und ich werde das gleiche tun: Hoffentlich gut servieren und retournieren, um in den Rallyes zu bleiben. Ich freue mich drauf, werde mein Bestes geben und alles probieren. Natürlich habe ich auch gegen ihn Ambitionen und ich glaube daran, dass es möglich ist, ihn zu schlagen.
Das erste Turnier auf ATP-Stufe, fast keine Zuschauer und Roger Federer stiehlt Dir die Show – hat das einen Einfluss auf Dich?
Ich bleibe auf mich konzentriert, das spielt keine Rolle. Klar habe ich im Hinterkopf, dass Roger auch hier ist, aber es beeinträchtigt mich in keinster Weise.
Hilft es, mit Federer und anderen Top-Spielern bei den ATP-Finals in London trainiert zu haben?
Sicher ein wenig, um zu wissen, was mich bei den Grossen erwartet. Aber letztlich ist jeder Spieler anders und Ernstkämpfe sind was ganz eigenes.
Motivierte Dich Roger Federers Anwesenheit auf der Tribüne oder machte sie nervös?
Ich sah, dass er irgendwann da war, habe aber nicht mitbekommen, wann er kam. Nervös hat mich das aber nicht gemacht. Cool, dass er zuschauen kam!
Siehst Du auch bei Roger zu?
Ich werde sicher zumindest ein wenig zuschauen. Aber ich werde noch Doppel spielen, mal sehen, ob das zeitlich langt. Wer weiss, vielleicht treffen wir uns ja bald auf dem Court gegeneinander.
Seit Monaten reihst Du einen Erfolg an den anderen. Bist Du überrascht über die Geschwindigkeit?
Schon ein wenig, es ist wohl das Resultat meiner harten Arbeit. Aber das war nur ein Match, sehen wir mal, ob ich auf dieser Strasse weitergehen kann...
Den Match-Bericht Stricker-Cilic lesen Sie hier!