«Umstellung war schwierig für mich»
Cilic hätte Final lieber ohne Dach bei Hitze gespielt

Marin Cilic verliert den Australian-Open-Final gegen Roger Federer in fünf Sätzen – wegen der grossen Hitze in Melbourne wird der Match bei geschlossenem Dach ausgetragen. Das macht dem Kroaten Mühe.
Publiziert: 28.01.2018 um 15:22 Uhr
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Aktualisiert: 12.09.2018 um 18:20 Uhr
Aufgezeichnet: Cécile Klotzbach

Marin Cilic, wie enttäuscht sind Sie?
Ich bin logischerweise enttäuscht, dass ich so knapp verloren habe. Ich spielte phasenweise phänomenal, bin gesamthaft zufrieden mit mir. Aber dass ich mich Anfang des fünften Satzes nicht durchsetzen konnte, war brutal für mich. Körperlich ging es mir gut, auch über fünf Sätze lang. Aber so ging es auch Roger, er spielte genial und servierte wirklich gut.

Hatte es einen Einfluss, dass das Dach der «Rod Laver Arena» geschlossen wurde?
Die Bedingungen waren schwer für mich. Ich spielte immer draussen, bereitete mich auf einen heissen Outdoor-Match vor. Ausgerechnet im Final sich darauf umzustellen, ist schwierig. Es war dann viel kühler, als ich es erwartet hatte. So kam ich von 38 in 23 Grad, das hat mich schon etwas überrascht. Sie sagten mir, dass sie die Entscheidung erst kurz nach 19 Uhr getroffen haben. Aber ich wollte auch keine Energie damit verlieren, mich darüber zu ärgern.

Marin Cilic spricht an der Pressekonferenz nach dem Final.
Foto: KEY

Und für Federer war es ja gleich...
Ich sehe aber nur meine Seite. Ich weiss ja nicht, wie er das empfindet. Zurückblickend kann ich aber sagen, dass ich grossartiges Tennis gespielt habe und mich stark verbessert habe. Das ist ein gutes Zeichen für 2018.

Was ist so Besonders am heutigen Roger?
Erst einmal, dass er es schafft, sich Jahr für Jahr, Woche für Woche immer verbessern zu wollen und können. Besonders ist auch sein Spielstil – er ist ein sehr guter Allrounder. Dazu ist er in seinem Alter unglaublich parat. Aber körperlich ist das eine – was er mental über so lange Zeit leistet, ist einzigartig. 

Sie sind jetzt Nummer 3 gleich hinter Nadal und Federer. Wünschen Sie sich die Nummer 1?
Das ist natürlich mein ultimatives Ziel. Dafür arbeite ich und versuche mich Jahr für Jahr zu verbessern. Hier Nadal zu schlagen – auch wenn er am Ende nicht mehr spielen konnte, es war ein grosser Match – und so gut gegen Roger zu spielen, gibt mir viel Vertrauen für die Zukunft. Aber natürlich, ist es auch schön, direkt hinter den beiden zu stehen.

Spielten sie gegen Nadal noch besser als heute?
Der Match war ganz anders. Roger schlägt besser auf, die Temperatur war etwas wärmer gegen Rafa, dann springen die Bälle etwas schneller ab. Ich hatte heute etwas Probleme, konstant zu servieren. Das waren wohl die kleinen Unterschiede zum Match gegen Nadal.

Wie schiebt man zur Seite, dass Federer solch eine Legende ist?
Ganz einfach, indem man sich auf sich selbst konzentriert. Im Final zu stehen war für mich nur ein weiteres Match. Aber klar, die Herausforderung Federer gegenüberzustehen, ist gross.

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