Tennis-Wettskandal
So schlüpfen die Betrüger

Swisslos-Sprecher Willy Mesmer zu den Schwierigkeiten bei den Erkennung und Überführung von Wettbetrügern.
Publiziert: 19.01.2016 um 15:53 Uhr
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Aktualisiert: 10.09.2018 um 12:20 Uhr
Interview: Oliver Görz

Auch Swisslos bietet via Sporttip Sportwetten an. Inwieweit haben Sie dabei mit Wettbetrug zu tun?
Willy Mesmer: Wir bei Swisslos sind von diesem Problem nicht so betroffen, da unsere Quoten und Limiten für Wettbetrüger unattraktiv sind. Dazu kommt, dass in der Schweiz ab Gewinnen von 1000 Franken Verrechnungssteuer anfällt.

Würden Sie Betrug denn erkennen?
Das ist nicht immer einfach. Zum Beispiel bei einem ausgeglichenen Match – egal, ob im Fussball, Tennis oder sonst wo. Die Betrüger, die den Sieger vorher kennen, setzen dann auf die eine Quote, viele ehrliche Spieler aber auf die ebenso attraktive andere Quote. Da fällt der Betrug nicht mal auf. Anders ist das, wenn plötzlich ungewöhnlich viel auf Aussenseiter gesetzt wird.

 

Was passiert dann?
Dafür haben wir ein automatisches Warnsystem, das sich dann meldet.

Hat das bei Swisslos schon einmal angeschlagen?
Wir haben durchaus schon solche Fälle gehabt. Beispielsweise bei Spielen der italienischen Serie B, wo sich ein völlig untypisches Wettverhalten gezeigt hat.

Sind Sie den Betrügern auf die Schliche gekommen?
Wir melden solche Fälle nur an die zuständige europäische Institution in Kopenhagen weiter. Von da geht es an die betreffenden Verbände und Ermittlungsbehörden. Aber wir erhalten darüber keine Rückmeldung.

Grösser ist das Problem aber wohl bei den privaten Wettanbietern.
Wenn es um Betrug im grossen Stil geht, wohl eher in Asien. Der dortige Markt ist einfach viel grösser als der europäische. Dort geht es auch um ganz grosse Summen, und da ist die Gefahr von Betrug natürlich entsprechend grösser.

Bei Swisslos sei Wettbetrug nicht attraktiv, so Messmer.
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