Severin Lüthi über Davis-Cup-Zukunft
Kehren nun Federer und Stan zurück?

Vor der Playoff-Partie gegen Schweden äussert sich Captain Severin Lüthi in Biel zum neuen Davis Cup. Er wolle der Reform eine Chance geben. Aber die Chancen, dass Roger und Stan wieder zum Team stossen, seien nicht grösser.
Publiziert: 12.09.2018 um 14:12 Uhr
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Aktualisiert: 20.09.2018 um 12:07 Uhr
Cécile Klotzbach

Severin Lüthi, was halten Sie von der Reform?
Ich gebe zu, ich weiss es nicht genau. Der Davis Cup war für mich immer sehr speziell, deshalb bin ich etwas traurig, dass diese Tradition gebrochen wird. Aber es musste schon etwas geändert werden, nur hatte ich auch keine Lösung, wie. Ich denke, die goldene Formel gibt es nicht. Immerhin gibt es im Februar noch Heim- und Auswärtsspiele – wir sollten dem neuen Format eine Chance geben.

Was ist das Problem des alten Formats?
Dass es für Planungsprobleme sorgt – nicht nur bei Spitzenspielern. Geben sie dem Davis Cup keine Priorität, sind sie nicht bereit, das ganze Jahr offen zu lassen. Sie wissen nie, spielen sie die zweite Runde oder dritte Runde. Wenn ja, wo? Auf Sand, Indoors oder Hartplatz? Alles Dinge, die einer langfristigen Planung im Weg stehen. Wir spürten das im Jahr 2014, als wir gewannen. Die Spieler mussten sogar ein bis zwei Masters 1000 sausen lassen. Diese Thematik wurde dem Davis Cup letztlich zum Verhängnis.

Federer (l.) mit Severin Lüthi.
Foto: Freshfocus
Severin Lüthi äussert sich zum neuen Format des Davis Cup.
Foto: Urs Lindt/freshfocus
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Steigen jetzt die Chancen, dass Stan Wawrinka und vielleicht sogar Roger Federer wieder beim Davis Cup spielen?
Ich glaube nicht, dass sich die Situation gross ändert – aber ich kann mich natürlich täuschen. Der einzige Vorteil: Sie müssten nicht mehr drei Mal spielen, um ins Finale zu kommen. Aber in Runde eins kann man auch ein Auswärtsspiel erwischen. Wir sollten jetzt nicht zu weit vorausschauen, in vier Monaten kann die Situation wieder anders sein. Wir wollen jetzt hier in Biel mit dem Team um Henry Laaksonen den Klassenerhalt schaffen und dann können wir die Lage wieder neu beurteilen. Aber nein, ich habe keine Anzeichen von Roger und Stan, dass sie zurückkehren, wenn wir hier gewinnen.

Haben sie Wawrinka gefragt, ob er gegen Schweden mitspielt?
Ja, wir standen nach New York in Kontakt. Stan hat im Moment andere Sorgen. Seine letzten Monate waren hart, er arbeitet daran, wieder sein altes Niveau zu finden. Er denkt, es sei nicht die beste Entscheidung, jetzt Davis Cup zu spielen. Das ist schade für uns, aber ich verstehe und respektiere seinen Entscheid.

Und wie geht es Federer nach den US Open?
Es geht Roger gut. Klar ist er enttäuscht, weil er nicht erreicht hat, was er sich erhofft hat. Aber das gehört zum Sport – man versucht, es beim nächsten Mal anders zu machen. Er bereitet sich jetzt auf den Laver Cup vor und wird dort sicher wieder Vollgas geben.

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