Privilegien dank Piks
Im Tennis droht eine Impf-Zweiklassengesellschaft

Eine Impfpflicht für die Tennisspieler lehnt die ATP ab. Sie findet aber andere Wege, um möglichst viele zum Piks zu bewegen.
Publiziert: 02.04.2021 um 18:03 Uhr
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Aktualisiert: 17.04.2021 um 00:32 Uhr

Die ATP will die Tennisspieler nicht zwingen, sich gegen das Coronavirus impfen zu lassen, würde es aber begrüssen, wenn dies möglichst viele tun würden. Denn geschützte Athleten bedeuten weniger logistische Herausforderungen bei der Durchführung der Turniere. Nun hat sie einen Weg gefunden, dem Piks einen gewissen Anreiz zu geben. Das Protokoll der ATP-Tour wurde in dieser Woche aktualisiert und enthält nun, dass geimpft Spieler auf einer Liste erfasst werden, was ihnen gewisse Vorteile bringt. So sollen geimpfte Spieler ohne vorherige Selbstisolation an den Turnieren teilnehmen dürfen.

Erstmals zum Einsatz kommen soll diese Liste beim Sandplatz-Turnier in Monte Carlo (11. bis 18. April). Dort werden wohl auch Novak Djokovic (33, ATP 1) und Rafael Nadal (34, ATP 3) zum Racket greifen. Vor allem Djokovic hat aber schon mehrfach betont, dass er sich nicht gegen das Coronavirus impfen lassen möchte. Der Serbe wird sich so vor dem Turnier in Quarantäne begeben müssen. Wer aber geimpft ist, darf nach einem negativen Test direkt nach Ankunft auf den Plätzen trainieren und kann sich so optimal auf das Turnier vorbereiten.

Mit dieser Vorgehensweise droht dem Tennis eine Zweiklassengesellschaft. Denn es ist weder klar, wie viele Spieler bisher geimpft wurden, noch ob sich mit diesem Anreiz auch wirklich mehr zum Piks durchringen werden. (red)

Mit Privilegien will die ATP den Spielern die Corona-Impfung schmackhaft machen.
Foto: Getty Images
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