Neuer Wirbel um Tennis-Superstar
Corona-Ignoranz macht Djokovic zur Hassfigur

Vor dem Re-Start in New York sorgt Novak Djokovic wegen seiner Einstellung zum Coronavirus einmal mehr für Wirbel. Er fordert auch, dass bei einem positiven Test eines Trainers der Spieler nicht automatisch gesperrt wird.
Publiziert: 21.08.2020 um 13:46 Uhr
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Aktualisiert: 16.11.2020 um 13:55 Uhr

Reue? Die zeigt Tennis-Weltstar Novak Djokovic (33) auch mit ein paar Wochen Abstand zu seiner missglückten Adria-Tour nicht wirklich. Obwohl das Show-Turnier mit mehreren Corona-Infektionen in einem angesichts der zur Schau gestellten Virus-Ignoranz erwartbaren Desaster endete.

«Ich denke nicht, dass wir etwas Schlechtes gemacht haben. Ich würde die Adria Tour wieder machen», sagt der Serbe vor den US Open bei der «New York Times». Doch diese Aussagen fliegen Djokovic nun um die Ohren.

Nick Kyrgios, bereits während der Corona-Pause ein Kritiker der unverantwortlichen Verhaltensweisen seiner Spielerkollegen, schreibt nach Djokers Aussagen in seiner Insta-Story zu einem Bild der Adria-Tour-Teilnehmer: «Beängstigend, dass die Leute null Verantwortung übernehmen wollen. Eine Ansammlung von Trotteln.»

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«Jetzt voll auf der Hass-Schiene»

In den von Covid-19 schwer getroffenen USA schlägt der Weltnummer 1 sogar richtiggehend Hass entgegen. Der renommierte Journalist Benjamin Hart schreibt auf Twitter: «Ich wünschte mir wirklich, dass an den US Open Zuschauer zugelassen sein würden. Hauptsächlich, damit sie Djokovic für seine Aussagen ausbuhen könnten. Ich dachte bisher eigentlich, er hätte zu Unrecht seinen schlechten Ruf. Doch nun bin ich voll auf der Hass-Schiene.»

Und Tennis-Reporter Ben Rothenberg schreibt: «Wie viele Top-Sportler hat sich Djokovic an die Weltspitze gespielt, weil er keine Selbstzweifel hat und immer an sich selber und seine Fähigkeiten glaubt. Diese Qualitäten machen ihn aber nicht automatisch zu einem guten Bürger während einer Pandemie, obwohl er nun viele gute Gelegenheiten dazu hatte.»

Zwei Spieler schon in Isolation

Doch der Serbe ist von der ganzen Kritik unbeeindruckt. «Nole» startet bereits die nächste umstrittene Aktion. Er sammelt im Tennis-Tross Unterschriften, dass eine der Corona-Vorschriften aufgeweicht wird. Jene, die nun den Argentinier Guido Pella (30, ATP 35) und den Bolivianer Hugo Dellien (27, ATP 94) die Teilnahme am Re-Start-Turnier «Western and Southern Open» in New York kosten könnte.

Ihr gemeinsamer Athletiktrainer wurde positiv getestet – die Vorschriften besagen, dass bei einem Corona-Fall im Team die Spieler in Isolation müssen, selbst wenn sie wie Pella und Dellien negativ getestet werden. Djokovic findet das zu hart und fordert eine Aufweichung – zweifelhaft, ob er sich damit neue Freunde macht. (red)

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