Nach geplatztem Basel-Duell mit Stan
So geniesst Federer seinen Frei-Tag

Zur Freude der Basler Fans trainiert Roger Federer am Freitag wenigstens auf dem Centre Court.
Publiziert: 26.10.2019 um 01:23 Uhr
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Aktualisiert: 26.10.2019 um 06:33 Uhr
Cécile Klotzbach

Die Vorfreude auf einen rein schweizerischen Viertelfinal-Knüller in Basel währte nur ganz, ganz kurz. Nach dem «auf emotionaler Ebene wohl schönsten Match dieses Jahres» verkündet Stan Wawrinka am Donnerstagabend kurz vor Mitternacht mit leiser Stimme die schlechte Nachricht: Im letzten Game des zweieinhalbstündigen Krimis gegen Frances Tiafoe habe er sich am Rücken verletzt. Es schmerze und er werde keinesfalls parat für ein hochklassiges Duell mit Roger Federer sein. 

Innert nur einer Stunde mutiert der 34-jährige Romand vom gefeierten Held des Tages zum tragischen Partykiller. Nur zwei Tage zuvor hatte er seinem Unmut freien Lauf gelassen, in der Schweiz nicht genügend Wertschätzung zu erfahren. Nun ist Wawrinkas Forfait wieder eine grosse Enttäuschung – allen voran für ihn selbst, der nun zum dritten Mal in Folge in Basel verletzt ist (2017 und 18 trat er gar nicht an).

Konsequenzen hat es aber auch für 9000 Ticket-Besitzer, denen am beliebten Freitag in der St. Jakobshalle statt zweier Heimstars auf einen Schlag zwar noch immer gutes Tennis, aber keinen Kick mit Herzklopfen und Schweisshänden geboten bekommen. «Nun müssen die Fans nächstes Jahr wiederkommen», sagt Roger Brennwald lakonisch – nach 50 Jahren Swiss Indoors kann den Turnierdirektor nichts mehr erschüttern. «Wir bedauern Stans verletzungsbedingten Rückzug ausserordentlich und wünschen ihm rasche Genesung.»

Das Duell mit Stan Wawrinka fällt aus – dafür schreitet Roger Federer am Freitag wenigstens zum Training auf den Centre Court in Basel.
Foto: Marc Schumacher/freshfocus
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Einzig ein Mensch dürfte sich ob dieser schicksalhaften Fügung die Hände reiben: Federer. Begleitet von Coach, Physio und Papa Robert beglückte der 38-Jährige an seinem dritten Ruhetag der Woche viele Besucher durch ein lockeres Training mit Basels Nachwuchshoffnung Yannik Steinegger (19) auf dem Centre Court. Für seine Mission «10. Basel-Titel» stand er da bis in die Halbfinals noch keine zwei Stunden!

Zum Vergleich: Letztes Jahr brauchte Roger dafür 5:50 Stunden. Etwa so viel wie sein heutiger Gegner Stefanos Tsitsipas, der gestern Abend bis 22:15 Uhr (Sieg über Filip Krajinovic, Ser) und insgesamt 5:28 Stunden gespielt hat. Trotz 17 Jahren Altersunterschied dürfte der Grieche also nicht frischer sein...

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