Kein ÖV, eigene Bälle, Abfall mitnehmen
So plant Swiss Tennis das Comeback nach der Corona-Pause

Wann darf in der Schweiz wieder Tennis gespielt werden? Der Verband pocht auf eine schnelle Lockerung der Corona-Massnahmen. Das Konzept steht und ist eingereicht.
Publiziert: 26.04.2020 um 13:07 Uhr
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Aktualisiert: 26.04.2020 um 20:20 Uhr
Stefan Meier und Cécile Klotzbach

Die Jagd nach dem gelben Filzball ruht derzeit. Und wohl noch für lange Zeit, was den internationalen Kalender angeht. Mindestens bis 13. Juli finden wegen der Corona-Pandemie keine Turniere der WTA und ATP statt. In Tat und Wahrheit wird die Pause wohl deutlich länger dauern.

«Ich glaube, dass Tennis eine der letzten Sportarten sein wird, die zur Normalität zurückkehren können. Spieler, Trainer und Mannschaften aus der ganzen Welt müssen offensichtlich an einem Ort zusammenkommen», schätzt Superstar Andy Murray. Der Brite hält es für gut möglich, dass 2020 gar keine Turniere mehr stattfinden.

Anders sieht es auf Hobby-Ebene aus. Da ist der Sport geradezu prädestiniert, schon bald wieder ausgeübt werden zu können. Beide Spieler sind in der Regel durch das über 20 Meter lange Feld getrennt. Perfekt für «Social Distancing».

Swiss Tennis hat beim Bundesamt für Sport ein Schutzkonzept eingereicht, wie der Sport nach den Shutdown-Lockerungen wieder ausgeübt werden kann.
Foto: Claudio de Capitani/freshfocus
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Schon Anfang Mai könnten die Courts in der Schweiz wieder geöffnet werden. Damit es klappt, hat Swiss Tennis ein umfassendes Schutzkonzept beim Bundesamt für Sport eingereicht und veröffentlicht.

Die wichtigsten Punkte:

  • Nur Courts, Ballwände und Toiletten werden geöffnet. Der Rest bleibt in den Tennis-Clubs geschlossen.
  • Für das Betreten der Courts ist eine Reservation notwendig, um spontane Ansammlungen von Menschen zu vermeiden. Und auch um sicherzustellen, dass nicht zu viele Leute gleichzeitig auf der Anlage sind.
  • Auf Doppel-Matches soll verzichtet werden, damit wirklich nur eine Person pro Platz-Seite steht. Ausgenommen davon sind Familien oder Unterrichtspersonen.
  • Alle Spieler sollen eigene, markierte Bälle mitnehmen. Aufgeschlagen wird nur mit eigenen Bällen, die dann auch wieder mit nach Hause genommen werden.
  • Auf das traditionelle «Shake Hands» ist zu verzichten.
  • Abfall muss daheim entsorgt werden.

Swiss Tennis setzte letzte Woche Druck auf den Bundesrat auf und kritisierte diesen für den zögerlichen Umgang mit dem Sport. Mit Erfolg, denn nun sieht es nach einer schnellen Lösung aus.

Swiss-Tennis-Konzept dient als Vorlage

Bis Montag sollen auch andere Sportarten ihre Konzepte dem BaSpo vorlegen. «Swiss Olympic hat am Donnerstag die Sportverbände eingeladen, ihre Schutzkonzepte zeitnah einzureichen», sagt Verbandspräsident René Stammbach. «Als Orientierungshilfe wurde unser Schutzkonzept mitverschickt».» So wie sich Swiss Tennis auch am ersten Vorschlag des Golf-Verbandes orientiert hat, der das Konzept als erstes ausgearbeitet hat.

Schon am Dienstag sollen die Vorschläge dann von Sportministerin Viola Amherd geprüft werden. Ein Entscheid, ob und wie der Comeback-Plan von Swiss Tennis auch umgesetzt wird, soll nächste Woche der Öffentlichkeit präsentiert werden.

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