So gross die Freude der Fans auf den Auftritt ihres Lokalhelden Stanislas Wawrinka (34) war, so schnell verfliegt sie wieder. Der Lokalheld wird von den Zuschauern frenetisch empfangen, jeder möchte «seinen» Stan sehen. Nach 1:56 Stunden verabschiedet er sich wieder. Das Turnier in Genf ist für ihn bereits in der zweiten Runde zu Ende.
Dabei ist er gegen den Bosnier Damir Dzumhur eigentlich klar im Vorteil. In der ersten Runde profitiert er von einer Wildcard, Dzumhur hingegen bestreitet einen rund zweistündigen Kampf zum Einzug in die nächste Runde. Doch ein körperlicher Vorteil ist Wawrinka nicht anzumerken, beide liefern sich ein Duell auf hohem spielerischen Niveau. Am Ende entscheiden die vielen Eigenfehler des Romands die Partie.
Immer wieder fasst er sich an den Kopf
Während er den ersten Satz nach einem Break zum 4:2 am Ende mit 6:3 gewinnen kann, erhöht sich die Fehlerquote im Zweiten deutlich. Und wie so oft gerät der 34-Jährige bei der Fehlerserie in eine Negativspirale, findet zeitweise kaum mehr Mittel gegen seinen Gegner. Immer wieder fasst er sich an den Kopf, versucht sich zu konzentrieren. Erfolglos, der zweite Satz geht mit 3:6 verloren.
Im Entscheidungssatz läuft dann erst mal alles nach Plan. Der Schweizer führt schnell mit 3:0, wird dann jedoch wieder unkonzentriert. Dzumhur kämpft sich zurück, der Schweizer hingegen verliert den Faden und kommt nicht mehr in das Spiel zurück. Wawrinka misslingt die Hauptprobe vor Paris gründlich, fast ohne Regung schleicht er vom Platz. Die meisten Zuschauer sind zu diesem Zeitpunkt bereits auf dem Weg zum Ausgang.