Serbe auf historischer Mission
Djokovic krallt sich bereits nächsten Federer-Rekord

Klappe und Action: Novak Djokovic ist auf historischer Trophäen-Jagd und will an den US Open das Happy End für den eigenen Film liefern.
Publiziert: 12.09.2021 um 17:39 Uhr
Stefan Meier

Novak Djokovic ist daran, ganz grosse Tennis-Geschichte zu schreiben. Am Sonntag ab 22 Uhr (live SRF 2) steht die Weltnummer 1 im Final gegen die Nummer 2 Daniil Medwedew. «Ich werde dieses Spiel behandeln, als wäre es mein Letztes, denn es wird möglicherweise das wichtigste Spiel meiner Karriere», sagt Djokovic.

Denn es geht um alles für den Serben. Um den 21. Major-Sieg, womit er alleiniger Rekordsieger wäre vor Roger Federer und Rafael Nadal (je 20). Und um den Grand Slam. Der 34-Jährige wäre der erste Spieler seit Rod Laver vor 52 Jahren, der alle vier Major-Turniere im gleichen Jahr gewinnt.

«Ich weiss, was auf dem Spiel steht und bin mir bewusst, dass alle darüber reden wollen. Aber ich versuche das zu vermeiden», sagt Djokovic nach seinem Halbfinal-Sieg in fünf Sätzen gegen Alexander Zverev. «Ich habe meine Routinen. Ich isoliere mich und sammle alle Energie.»

Novak Djokovic schreit seine Freude raus: Er steht in seinem 31. Major-Final. Gibts den 21. Titel und den Grand Slam?
Foto: Getty Images
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Den nächsten Federer-Rekord eingestellt

Vor Djokovic ist nichts sicher. Einen Rekord nach dem anderen bricht er. Schon mit dem Final-Einzug stellt er einen weiteren Federer-Rekord ein. Die beiden stehen nun beide bei 31 Major-Finals.

Die Spieler mit den meisten Major-Finals

1. Novak Djokovic: 31 (20 Siege)
Roger Federer: 31 (20)
3. Rafael Nadal: 28 (20)
4. Ivan Lendl: 19 (8)
5. Pete Sampras: 18 (14)
6. Björn Borg: 16 (11)
7. Andre Agassi: 15 (8)
Jimmy Connors: 15 (8)

1. Novak Djokovic: 31 (20 Siege)
Roger Federer: 31 (20)
3. Rafael Nadal: 28 (20)
4. Ivan Lendl: 19 (8)
5. Pete Sampras: 18 (14)
6. Björn Borg: 16 (11)
7. Andre Agassi: 15 (8)
Jimmy Connors: 15 (8)

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Es würde nicht einmal erstaunen, wenn er bald Oscars und andere Filmpreise sammeln würde, denn der «Djoker» erobert auch die Leinwand. Sein episches Jahr 2021 wird Inhalt einer Dokumentation. «Es geht um meine Karriere und mein Leben, um intime und private Dinge», verrät er in New York.

Film soll Image aufpolieren

Und auch darum, das Image aufzupolieren. Djokovic verspürt weltweit nicht die Liebe der Fans, die er sich erhofft. Auch in New York geriet er wiederholt mit dem Publikum aneinander. Der Film biete nun «die Chance, mich abseits des Courts besser kennenzulernen», sagt er gegenüber «Tennis Majors».

Ursprünglich sollte die Doku noch vor den US Open erscheinen. Doch die Grand-Slam-Jagd des Hauptdarstellers hat das Team dazu bewogen, umzudenken und Material in New York zu sammeln. Ende Jahr oder zu Beginn 2022 sollte der Film dann erscheinen, in einem oder zwei Teilen.

Medwedews dritter Final-Anlauf

Ein Happy End des Streifens verhindern kann nur noch Medwedew, der im Direktduell mit Djokovic 3:5 hinten liegt. Der Russe reagiert angesichts des historischen Hintergrunds kühl: «Das interessiert mich nicht so sehr.»

Er stand 2019 schon im New Yorker Final, forderte Nadal in fünf Sätzen alles ab. Anfang Jahr an den Australian Open ging er dann gegen Djokovic in drei Sätzen unter. Im dritten Endspiel-Anlauf soll es nun klappen. «Nachdem ich zwei Chancen vertan habe, denke ich, dass jetzt mein Moment kommt», sagt der 25-Jährige.

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