SRF bekommt Ärger wegen Federer-Interview
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Es geht um Schleichwerbung
SRF bekommt Ärger wegen Federer-Interview

Ein halbstündiges Interview mit Roger Federer und Nicola Spirig sorgt für Ärger. Das Bundesamt für Kommunikation klärt ab, ob «SRF» gegen die Regeln für Produkte-Platzierungen verstossen hat.
Publiziert: 30.07.2020 um 06:59 Uhr
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Aktualisiert: 25.08.2020 um 06:52 Uhr

Gross war der Medien-Wirbel um «The Roger», den ersten Schuh von Roger Federer (38) für die Schuhmarke «On», deren Mitbesitzer der Tennis-Maestro ist. Der Hype: gigantisch. Der Werbeeffekt für den Hersteller und seinen prominenten Investor: unbezahlbar.

Jetzt gerät auch «SRF» in den Schuh-Strudel – allerdings nicht ganz freiwillig. Es geht um die Sendung «Sportpanorama plus» vom letzten Wochenende, wo Moderator Olivier Borer in einem halbstündigen Gespräch Roger Federer und Triathletin Nicola Spirig (38), die ebenfalls beim Schuh-Hersteller unter Vertrag steht, interviewte.

Das Problem: Im Hintergrund waren während des Gesprächs immer wieder prominent platziert Schuh-Logo und Schuh zu sehen, ohne dass der Sender die Produktplatzierung angekündigt hatte. Das aber schreibt das Bundesamt für Kommunikation (Bakom) vor. Redaktioneller Inhalt und Marketing-Content sollen voneinander getrennt sein.

Grosser Auftritt: Das «R.»-Logo tauchte im «SRF»-Interview mit Roger Federer regelmässig auf.
Foto: Screenshot SRF
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Gegen Bestimmungen der Produktplatzierung verstossen?

Wie aber konnte das passieren? War es Absicht? Ein Deal mit dem Schuh-Hersteller? Oder einfach nur dumm gelaufen? Einen Deal gebe es nicht, «das Gespräch zeichnete SRF am Rande von Federers Schuhlancierung auf», erklärt «SRF» laut «Tages-Anzeiger». «Es war dabei nie die Absicht, der Schuhmarke eine Plattform zu bieten.»

Ein Unterfangen, das objektiv betrachtet gescheitert ist. Das hat auch «SRF» so festgestellt. Es seien «nicht alle Kameraeinstellungen optimal gewählt» gewesen, so die Erklärung. Ob das ausreicht? Das Bakom jedenfalls ist bereits aktiv geworden und klärt ab, ob «SRF» gegen die Bestimmungen der Produktplatzierung verstossen hat. Beim SRF-Ombudsmann sind dazu laut «Tages-Anzeiger» bereits eine Reihe von Zuschauer-Beschwerden eingegangen. (eg)

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