Pinturault holt Gold, Janka enttäuscht
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Enttäuschung im Schweizer Team:Pinturault holt Gold, Janka enttäuscht

Carlo Janka platzt der Kragen
«Die Stimmung in unserem Team ist wie tot!»

Carlo Janka (32) rechnet nach einer weiteren Enttäuschung in der WM-Kombination auch mit der Team-Leitung ab!
Publiziert: 12.02.2019 um 00:00 Uhr
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Aktualisiert: 12.02.2019 um 10:17 Uhr
Marcel W. Perren (Text) und Sven Thomann (Fotos) aus Are

Auch wenn die Resultate derzeit nicht stimmen – Carlo Janka gehört als Olympiasieger, Weltmeister und letzter Schweizer Gesamtweltcupsieger immer noch zu den Teamleadern. Jetzt ist dem Iceman der Kragen geplatzt. 

Der Reihe nach. Der erste Teil der WM-Kombination gelingt dem Bündner ordentlich. Als Siebter verliert er in der Abfahrt auf Kitzbühel-Champ Dominik Paris sechs Zehntel und auf Lauberhornsieger Vincent Kriechmayr nur 16 Hundertstel. Aber im Slalom ist er wie alle anderen Speed-Spezialisten auf einer Piste, die sehr früh stark nachlässt, chancenlos.

Die Bilder der WM-Kombination der Männer in Are | Luca Aerni verpasst die Titelverteidigung in der Kombination.
Foto: Sven Thomann
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Carlo Janka ist nach der WM-Kombination mächtig sauer. Nicht nur über seine Leistung.
Foto: Sven Thomann
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Bei der ersten Analyse gibt sich Janka sehr selbstkritisch: «Schaue ich die ganze Saison an, komme ich zum Schluss, dass körperlich bei mir noch etwas vorwärtsgehen muss. Ich brauche mehr Power, um die Rennen voll durchzuziehen.» 

«Norweger haben eine Riesen-Stimmung»

Dann dreht der sonst so ruhige Bündner verbal so richtig auf: «Ich erkenne aber auch bei der Aufstellung unseres Teams Verbesserungspotenzial. Bei uns gibt es keine Emotionen, die Stimmung ist wie tot!» Janka legt nach: «Die Norweger haben eine Riesen-Stimmung. Aber wir haben leider nicht den Zusammenhalt, den es braucht, um als Team erfolgreich zu sein. Auch die Kommunikation ist seit jeher sehr schlecht. Bei dieser WM haben zum Beispiel viele nicht gewusst, für welche Rennen sie nun in Frage kommen und wer wo in die Qualifikation muss.»

Diese Aussage kommt einem Frontalangriff auf Männer-Cheftrainer Tom Stauffer gleich! Wie reagiert der Berner Oberländer zu diesen Vorwürfen? «Es ist so, dass wir bei den ersten Rennen die letzten Plätze relativ lange offen gelassen haben. Das war auch auf die chaotische Anreise zurückzuführen.» Stauffer argumentiert, dass die Situation in anderen Teams nicht anders gewesen sei. «Die Österreicher haben sogar kurz vor dem Super-G eine Qualifikation auf der Einfahrpiste durchgeführt.»

Evers widerspricht Janka

Aber ist die Stimmung in der Mannschaft wirklich so schlecht, wie Janka behauptet? Abfahrts-Chef Andi Evers schüttelt den Kopf: «Ich denke, Carlo hat diese Aussagen in der ersten Enttäuschung gemacht. Aber natürlich ist die Stimmung, wenn man bei einer WM eine Medaille nach der anderen gewinnt, besser, als wenn man wie unser Abfahrts-Team ohne Edelmetall dasteht. Doch über die ganze Saison betrachtet nehme ich die Stimmung bei uns als sehr positiv wahr.»

Doch Janka bleibt dabei: «Wir brauchen in unserem Team einen Motivator.»

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